Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betrifft Millionen von Menschen in Deutschland. Die COPD ist bis heute nicht heilbar, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten. Lesen Sie hier, was Sie zu Symptomen, Ursachen, Diagnose und Behandlung von COPD wissen sollten.
COPD steht für chronic obstructive pulmonary disease oder auf Deutsch chronische obstruktive Lungenerkrankung. Bei einer COPD sind die Atemwege ständig (chronisch) entzündet und verengt (obstruktiv). Die Erkrankung verläuft fortschreitend (progressiv) und ist nicht umkehrbar. Eine COPD ist nicht heilbar und bereits entstandene Lungenschäden sind irreversibel. Mit der richtigen Behandlung ist es aber möglich das Fortschreiten zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Wichtig sind hierbei eine frühzeitige Diagnose und die Vermeidung von Risikofaktoren, wie z. B. Rauchen.
Die Hauptursache für COPD ist das Rauchen. Über Jahre hinweg schädigt Tabakrauch die Flimmerhärchen und Schleimhäute der Atemwege und beschleunigen so den normalen Alterungsprozess der Lunge. Ca. 10-20 % aller Menschen mit COPD haben nie geraucht1.
Die Symptome einer COPD sind Auswurf, Husten und Atemnot – sogenannte AHA-Symptomatik. Anfangs sind diese Symptome eher schwach ausgeprägt, weshalb sie erst nicht ernst genommen und mit einem Atemwegsinfekt gleichgesetzt werden. Bei der COPD unterscheidet man unterschiedliche Stadien, die auch GOLD-Stadien genannt werden.
Die Symptome sind in diesem Stadium meist so schwach ausgeprägt, dass die COPD noch gar nicht erkannt wird. Der Husten ist eher schwach und beschränkt sich auf die Morgenstunden. Typisch ist jedoch bereits ein Husten mit Auswurf. Diese Symptome werden von Betroffenen häufig als hartnäckiger Atemwegsinfekt interpretiert.
Beim GOLD-II-Stadium oder COPD im zweiten Grad sind die Symptome meist etwas stärker ausgeprägt. Der Husten mit Auswurf tritt immer häufiger ganztägig auf. Zudem können Betroffene Atemnot nach körperlicher Belastung verspüren. Sind Patienten körperlich inaktiv oder vermeiden körperliche Aktivität aufgrund der Atemnot, so kann es sein, dass sie diese Verschlechterung gar nicht wahrnehmen.
In diesem Stadium werden die meisten Patienten diagnostiziert, da die Symptome Auswurf, Husten und Atemnot bereits bei Alltagsaktivitäten spürbar sind. Vermehrt treten akute Infekte und Exazerbationen (akute Verschlechterungen des Gesundheitszustands) auf. Die Lungenfunktion ist in diesem Stadium bereits stark eingeschränkt. Der Alltag wird zunehmend beschwerlich und die Lebensqualität für die Betroffenen nimmt dadurch ab.
Viele Betroffene leiden nun bereits in Ruhe und bei leichten Alltagsaktivitäten unter Atemnot. Häufig können sie ihren Alltag nicht mehr alleine stemmen und sind auf Hilfe angewiesen. Manche benötigen in diesem Stadium bereits eine künstliche Sauerstoffversorgung.
Die genaue Diagnose von COPD erfordert eine gründliche Bewertung durch einen Facharzt. Dies beinhaltet Lungenfunktionstests, eine umfassende Anamnese und zum Teil bildgebende Verfahren. Leider wird die Erkrankung meist erst in späten Stadien diagnostiziert, weil die Symptome häufig erst dann als starke Einschränkung wahrgenommen werden.
Sollten Sie bei sich selbst oder älteren Angehörigen einen Husten mit Auswurf, der über Monate hinweg bestehen bleibt feststellen, dann sprechen Sie lieber einmal zu oft mit Ihrem (Lungenfach-)Arzt. Eine Kurzatmigkeit kann lange Zeit unbemerkt bleiben, wenn Betroffene eher inaktiv sind, da diese häufig erst in späten Stadien auch in Ruhe auftritt.
Die COPD ist zwar nicht heilbar aber kann behandelt werden. Die Behandlung lässt sich einteilen in die medikamentöse Therapie und nichtmedikamentöse Therapie.
Die medikamentöse Behandlung von COPD zielt darauf ab Symptome zu lindern oder zu vermeiden, die Häufigkeit und den Schweregrad von Exazerbationen (plötzliche Verschlechterungen des Gesundheitszustands) zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Medikation wird stets durch den behandelnden Arzt verordnet und sollte nicht eigenständig verändert werden.
In den meisten Fällen werden Medikamente bei COPD inhaliert. So kommt das Medikament gleich da an, wo es wirken soll, nämlich in der Lunge. Im Vergleich zur systemischen Einnahme (z. B. Tabletten) ist eine geringere Dosis nötig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wichtig ist, dass richtig inhaliert wird.
Bronchodilatatoren sind Arzneimittel, die die Bronchien erweitern und damit die Atemnot reduzieren. Sie gehören bei der COPD zur Basismedikation. Das heißt nahezu jeder COPD-Patient hat diese im Behandlungsplan. Bronchodilatatoren sind bei der COPD auch wichtig, um die für COPD typische Überblähung der Lunge zu reduzieren2.
Geläufig ist im Sprachgebrauch auch der Begriff Kortison. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und sollen so die Häufigkeit und Schwere von Exazerbationen (plötzliche Verschlimmerungen) verringern. Diese entzündungshemmenden Medikamente werden meist Patienten mit häufigen Exazerbationen verordnet. Werden ICS über ein Dosieraerosol (Spray) inhaliert, dann ist der Einsatz einer Inhalierhilfe (Spacer) sinnvoll, um Nebenwirkungen wie Pilzinfektionen im Mund-Rachenraum zu vermeiden.
Die beste Behandlung gegen COPD ist die Vorbeugung. Tabakrauch ist der größte Risikofaktor für eine COPD. Die Tabakentwöhnung ist die wohl wirksamste und kosteneffektivste Maßnahme, um einer COPD vorzubeugen oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Zahlreiche Krankenkassen bieten Programme zur Rauchentwöhnung an. Alternativ gibt es auch das rauchfrei-Ausstiegsprogramm der BZgA.
Leider reagieren viele Betroffene auf die AHA-Symptome der COPD, die im Anfangsstadium nur bei körperlicher Belastung auftritt mit Inaktivität anstatt mit dem Besuch in der Arztpraxis. Diese Symptomvermeidung durch Inaktivität ist ein ungesunder Teufelskreis, da der Nutzen von körperlichem Training bei COPD bekannt ist3. Es gibt spezielle Angebote: https://www.lungensport.org/. Betroffene sprechen hierzu am besten mit ihrem Arzt.
Die Atemtherapie zielt auf die Linderung der Atemnot in Ruhe und unter körperlicher Belastung ab. Schleim aus den Bronchien abzutransportieren und die Abnahme des Hustens sind weitere Ziele. Es kann auch die sogenannte PEP-Therapie zum Einsatz kommen3. Dabei wird gegen einen positiven Druck ausgeatmet. Das PARI PEP S System kann zeitsparend mit der Inhalation kombiniert werden und ist sogar im PARI BOY Pro enthalten. Oszillierende PEP-Geräte wie das PARI O PEP können die Schleimlösung ebenfalls unterstützen4.
Isotone Kochsalzlösung mit einem Vernebler zu Inhalieren befeuchtet die Schleimhäute5 und kann dazu beitragen Atemwegsinfekte vorzubeugen, indem die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege (mukoziliäre Clearance) unterstützt wird5. Infekte der Atemwege vorzubeugen ist von entscheidender Bedeutung, die diese zu Exazerbationen (plötzlichen Verschlechterungen) führen können. Die Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung unterstützt die Schleimlösung in den Bronchien.
Besonders interessant sind Inhalationslösungen mit natürlichem Ectoin. Es konnte gezeigt werden, dass Ectoin im Zusammenhang mit COPD chronische Entzündungsvorgänge in der Lunge reduzieren kann6. Inhalationslösungen mit Ectoin gibt es mit hypertonem Salzgehalt (MucoClear Protect) zur Schleimlösung oder isoton (PARI Protect Inhalationslösung) zur Befeuchtung.
COPD ist eine chronische Erkrankung der Lunge, die progressiv (fortschreitend) verläuft. Sie ist bisher nicht heilbar. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung könnten den Fortschritt der Erkrankung verlangsamen. Leider werden Betroffene meist erst in späten Stadien diagnostiziert. Bemerken Sie bei sich oder Angehörigen über einen längeren Zeitraum hinweg die typische AHA-Symptomatik (Auswurf, Husten, Atemnot), dann sollte lieber einmal zu häufig ein Lungenfacharzt aufgesucht werden.
Die Behandlung von COPD zielt auf die Linderung von Symptomen und die Steigerung der Lebensqualität ab. Neben der medikamentösen Therapie können Betroffene noch andere Dinge tun. Besonders wichtig ist es mit dem Rauchen aufzuhören und ein spezielles (Lungen-)Sportprogramm zu starten. Die Inhalation von Kochsalzlösung, am besten mit Ectoin, zur Prävention von Atemwegsinfekten ist aus unserer Sicht eine wichtige Ergänzung bei der COPD Behandlung.
Referenzen
[1] https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/risikofaktoren
[2] https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/therapien
[3] https://register.awmf.org/assets/guidelines/020-006l_S2k_COPD_chronisch-obstruktive-Lungenerkrankung_2018-01.pdf
[4] https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-003l_S3_COPD_2021-09.pdf
[5] https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/einfaches-inhalieren-kann-die-ansteckungsgefahr-mit-coronaviren-deutlich-senken/
[6] Unfried K et al., Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2016;11:2573 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27799756/
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