Donnerstag, 28. Juli 2022
Wer kennt das nicht? Man sitzt in der U-Bahn, im Kino oder im Restaurant und plötzlich wird man von einem Hustenreiz überfallen. Diese Situation ist vielen Atemwegspatienten unangenehm und peinlich.
Hustenreiz stellt sich manchmal spontan ohne ersichtlichen Grund ein. Ab und zu passiert es auch aufgrund von Anstrengung, schnellen Sprechens, Aufregung und Panik, wenn zu schnell und kurz eingeatmet wird – oder während der Inhalation und Atemphysiotherapie. Bei chronisch überblähten Patienten kann das kranke Lungengewebe durch zu viel Husten weiter geschädigt werden. Was also tun, um Husten zu vermeiden?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hustenreiz zu unterdrücken und Hustenattacken abzumildern. Hier stellen wir Ihnen den Trick der „flachen Atmung“ vor. Durch eine schnelle und kurze Atmung können Sie Hustenreiz und Husten in den Griff bekommen.
Normalerweise ist eine flache Atmung nicht empfehlenswert, auch wenn sie bei Menschen mit Lungenerkrankungen oder nach Anstrengung vorkommen kann, weil der Körper es nicht anders zulässt. Daher sollten Lungenpatienten (und alle anderen auch) auf eine möglichst tiefe Atmung achten. Sollten Sie bei sich feststellen, dass Sie dauerhaft flach atmen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären und eventuell in der Atemphysiotherapie eine tiefe Atmung erlernen.
Die flache Atmung wenden Patienten mit Schleim und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen häufig an, um Hustenreiz zu unterdrücken und Hustenattacken zu vermeiden. Meist erlernen oder vertiefen sie diese Atemtechnik mit Hilfe eines Atemphysiotherapeuten.
WICHTIG: Die flache Atmung wird nur über einen kurzen Zeitraum eingesetzt – und zwar bewusst und gezielt als Atemtechnik.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der erfahrenen Physio- und Atemtherapeutin Rita Kieselmann entstanden. Sie arbeitet seit 1974 in der Physio- und Atemtherapie. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit chronischen Atemwegserkrankungen.
Rita Kieselmann ist Gründerin des Arbeitskreises Physiotherapie im Mukoviszidose e. V. Zudem entwickelte sie Selbsthilfetechniken zum Sekret-Transport wie zum Beispiel die Modifizierte Autogene Drainage und Atemmanöver mit oszillierenden PEP-Systemen.
Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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