Dienstag, 15. September 2020
Brigitte Schmailzl, Physiotherapeutin der deutschen Bob-Nationalmannschaft und Referenzzentrum für Sport-Atempyhsiotherapie im Gespräch zur Bedeutung der Inhalationstherapie im Kontext von Schutz vor Virusinfektionen.
Brigitte Schmailzl: Hochleistungssportler sind besonders anfällig, ihr Immunsystem ist voll ausgereizt. Mehr als die Hälfte aller Athleten die während der Olympischen Spiele 2014 in Sotchi einen Arzt aufsuchten, taten das wegen einer Atemwegserkrankung. Mein Auftrag ist, mich um die Gesundheit der Sportler zu kümmern und u.a. darauf zu achten, dass sie infektfrei durch die Wettkampfsaison kommen.
Brigitte Schmailzl: Also zunächst war das gar nicht so einfach. Ich habe erstmal geschaut was denn aktuell schon so läuft und dann gleich mal gefragt „Hey, spült Ihr nicht Nase“? Da haben die erstmal gelacht so nach dem Motto „Wie ist die denn drauf?“. Das hat sich aber ganz schnell geändert. Ich erinnere mich noch, wie Francesco Friedrich im Kreise seiner Anschieber das erste Mal Nase geduscht hat. Als er danach ausgeschnäuzt hat und sagte „Boah, das ist ja echt besser“, war auf einmal Ruhe und das Gelächter hatte aufgehört.
Brigitte Schmailzl: Nicht nur. Auch die Kochsalzinhalation ist ein wichtiger Aspekt. Die Inhalation von Kochsalzlösung verhindert, dass die Schleimhäute austrocknen und die Viren eindringen. Das sollten am besten alle im Team machen, denn die Inhalation mit Kochsalzlösung oder auch mit Ectoin bietet einen höheren Schutz zB auch gegen Corona-Viren. Ich bin überzeugt, dass sich Risikogruppen mit der Kochsalzinhalation gegen Infektionen schützen können.
Brigitte Schmailzl: Wenn die Sportler in hochgelegenen Orten trainieren, wie Salt Lake City, St. Moritz etc, wo die Luft so trocken ist auf 1500-2300 Meter Höhe, da trocknen die Schleimhäute einfach aus und das macht sie anfälliger für Viren. Wie das im Übrigen auch bei uns allen im Winter durch trockene Heizungsluft passiert. Die Mannschaft befindet sich oft zusammen auf engem Raum, da muss nur mal einer niesen und sich was einfangen, dann geht das einmal durch die Mannschaft durch.
Brigitte Schmailzl: Für einige ist die Kochsalzinhalation mittlerweile unverzichtbar. Ihre Körper sind ständigen Veränderungen ausgesetzt: Warm, kalt, unterschiedliche Luftfeuchtigkeiten. Um diese Austrocknung zu verhindern und die Schleimhäute zu schonen, inhaliert Francesco Friedrich zB im Winter 2mal täglich. Er ist Perfektionist in allen Bereichen, selbst in Gesundheitsfragen. Er sagte mir mal, er wolle meinen Rat nicht mehr missen, was mich natürlich gefreut hat. Wir haben außerdem Studien durchgeführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Mannschaft, die diese Behandlung durchgängig gemacht hat, viel weniger oder zum Teil gar nicht mehr krank geworden ist. Das zeigt sich natürlich auch in den Leistungen. Selbst Sportler anderer Nationen haben das mitbekommen und mich um Unterstützung gebeten. Ich gebe diese Empfehlung aber nicht nur Profi-Sportlern, auch meinen Patienten, die zu mir in die Praxis kommen. Ich kenne niemanden, der nicht von der einfachen Inhalation von Kochsalzlösung profitiert.
Brigitte Schmailzl: Selbstverständlich. Bei allen Formen von Atemwegserkrankungen kann Inhalation hilfreich sein. Das Inhalieren mit einer Kochsalzlösung bedeutet für die Patienten eine ungeheure Erleichterung für ihren Alltag und ihren Krankheitsverlauf. Konkret verbessern sich bei kranken Menschen das Abhusten und die Viskosität des Sekrets. Die Behandlung beugt einer Verschlechterung der Erkrankung vor, verbessert die Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt die Lebensqualität der Patienten.
Brigitte Schmailzl: Bei der Auswahl für die Inhalation zu Hause empfehle ich neben der Performance ein Auge zu richten auf Qualität, Zuverlässigkeit und einfache Handhabung. Oft sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Macht man die Packung auf und das stinkt erstmal wie verrückt, dann macht das schon keinen Spaß mehr. Wie einfach ist ein Vernebler zu reinigen und dann zusammenzubauen. Bekommt das auch ein älterer Mensch hin. Wie zuverlässig funktioniert ein Gerät wenn man es braucht und hilft jemand wenn mal etwas nicht funktioniert. Das sind aus meiner Sicht oft entscheidende Aspekte und ich bin mir sicher, andere Atemphysiotherapeuten werden das bestätigen. In erster Linie müssen die Patienten mit dem Gerät zurechtkommen, damit die Therapie zuhause zuverlässig funktioniert. In der Praxis kombiniere ich dann gerne noch Module für die Atemphysiotherapie, wie PEP Systeme oder Vernebler mit PIF Control, das die richtige Inhalationstechnik mit fördert. Wenn die gleich mit dabei sind bzw einfach kombiniert werden können und Ersatzteile über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen, umso besser.
Hier mehr erfahren:
Das könnte Sie auch interessieren:
Hinweis: Bei den im Interview getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der Interviewten. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
Melden Sie sich jetzt zur PARI Atemwegs-Post an mit wertvollen, hilfreichen Informationen rund um das Thema Atemwegs-Gesundheit. Sie erhalten die PARI Atemwegs-Post in der Regel einmal im Monat.
© 2024 PARI GmbH Spezialisten für effektive Inhalation