Dienstag, 5. Dezember 2023
Bei Facebook und auf dem PARI Blog haben wir schon mehrfach über Bernhard Kaut berichtet. Er litt an idiopathischer Lungenfibrose (IPF), infolge derer er sich schließlich einer Lungentransplantation unterziehen musste. Begonnen hat alles im Frühjahr 2020, als er an COVID-19 erkrankte – dabei steckte der Familienvater zu diesem Zeitpunkt mittendrin in der Haussanierung. Wir begleiten ihn auf seinem Weg zurück ins Leben und zum Gipfel – denn er hat sich Großes vorgenommen! Mit ärztlicher Begleitung möchte er 2024 einen hohen Gipfel besteigen.
Zum Glück war der Innenbereich seines Hauses zum Zeitpunkt von Bernhards Erkrankung bereits fast fertig. Aber das Dach musste noch generalsaniert werden. Wegen der IPF lag dieses Projekt erst einmal brach. Doch diesen Sommer war es endlich soweit: Bernhard hat sich nach der Lungentransplantation und einigen Rückschlägen wie einer Wundheilungsstörung wieder soweit erholt, dass er damit beginnen konnte, das Dach neu zu decken.
Leider lag Bernhard in den letzten Wochen erneut mit einem hartnäckigen Infekt im Bett. So etwas hat bei ihm natürlich ganz andere, körperliche Auswirkungen als bei Menschen mit einem aufrechten Immunsystem. Damit Bernhards Körper die transplantierte Lunge nicht abstößt, wird sein Immunsystem durch Medikamente künstlich heruntergefahren. Deshalb musste das Projekt Haussanierung erneut warten. Wir drücken die Daumen, dass es damit bald weitergehen und Bernhard das Projekt beenden kann.
Die Rippenentfernung infolge der Wundheilungsstörung hat Bernhard dank seiner Physiotherapeutin Karin Aigner sehr gut überstanden. Sie ist auf Narbenbehandlung spezialisiert und konnte die Mobilität seines linken Armes wieder herstellen. Im September war Bernhard dann erneut auf Reha in Hochegg/Grimmenstein. Dabei ist ihm eine unglaubliche Steigerung zum Vorjahr gelungen: Er durfte alle Therapien in der Leistungskategorie 1 absolvieren! Das war auch für ihn selbst eine große Überraschung.
Während der Reha hat er sich außerdem einen weiteren Traum erfüllt: ein Tandemflug mit Gleitschirm. Bei Kaiserwetter startete er gemeinsam mit Pilotin Petra von der Hohen Wand südlich von Wien unweit vom Skywalk. Obwohl der erste Flug wegen zu geringer Thermik bereits nach nur 10 Minuten vorbei war, wurde es beim zweiten Versuch umso schöner. Die Thermik war deutlich besser und so dauerte der Flug 25 Minuten und endete mit einer Punktlandung im Stand. Bernhard durfte währen des zweiten Fluges sogar für einige Minuten die Steuerleinen übernehmen. Bernhards Statement zum Flug: „Es war ein unvergessliches Erlebnis und ich konnte mein zweites, geschenktes Leben so richtig feiern.“
Auch sportlich ging es trotz der Rückschläge weiter. Am 7. Oktober 2023 hat er am Königstetter Herbstlauf teilgenommen. Das Besondere an diesem Lauf: 2022 war das sein erster sportlicher Wettbewerb mit neuer Lunge und ist daher eine Art Pflichttermin für Bernhard. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er seine Zeit um über 6 Minuten verbessern. Wir gratulieren herzlich zu dieser beeindruckenden Leistung!
2024 stehen neben seinem Weg zum Gipfel zwei weitere Großereignisse an: Im März finden die World Transplant Winter Games 2024 in Bormio statt, an denen Bernhard in den Ski-Alpin-Bewerben teilnehmen wird. Im Juli geht es mit der European Transplant and Dialysis Games 2024 in Lissabon weiter. Hier möchte Bernhard bei Badminton und einigen Leichtathletik-Wettbewerben teilnehmen. Für die Reise nach Portugal muss aber noch einiges organisiert werden.
Wir drücken Bernhard weiterhin die Daumen und sind gespannt, was 2024 für ihn bereithält und welcher Gipfel es am Ende werden wird.
Hinweis: Bei den im Erfahrungsbericht getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der berichtenden Person. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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