Bronchiektasen-Therapie und Behandlung: Tipps für Betroffene

Die möglichst frühzeitige und dann konsequente Therapie von Bronchiektasen ist essentiell, um die Ausbreitung der Aussackungen und das Fortschreiten der Lungenerkrankungen zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Wir zeigen, welche Behandlungsmöglichkeiten die Atemphysiotherapie Bronchiektasie-Patienten hier bietet.

Tägliche Therapie bei Bronchiektasen ist wichtig

Bronchiektasen sind Aussackungen der Bronchien (mehr zu Erklärung, Ursachen und Definition von Bronchiektasen). In der Vergangenheit wurde diese Lungenerkrankung oft nicht erkannt, doch seit circa fünf Jahren häufen sich die Diagnosen, weiß Atemphysiotherapeutin, Marlies Ziegler. In ihrer Praxis betreut sie viele Bronchiektasie-Patienten, die regelmäßig zur Behandlung kommen. Eine frühzeitige Diagnose von Bronchiektasen ist wichtig, um durch die passende Therapie Gesundheitszustand und Lebenserwartung von Patienten optimal halten zu können.

„Ziel der Bronchiektasie-Therapie ist immer, das Sekret, das sich in den krankhaften Ausbuchtungen der Bronchien sammelt, zu mobilisieren und aus der Lunge heraus zu befördern“, sagt Marlies Ziegler. Denn Schleim bietet Bakterien und Viren einen idealen Nährboden, wodurch Lungenentzündungen entstehen können. Diese Entzündungen fördern, dass sich Bronchiektasen weiter vergrößern oder neu bilden.

Daher ist eine tägliche Bronchiektasie-Therapie essentiell. Denn nur dadurch können Patienten dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenwirken.

Feuchtinhalation zur Pflege der Lunge und Unterstützung beim Abhusten des Schleims

Die Atemphyiotherapeutin weiß: „Die allermeisten Bronchiektasie-Patienten inhalieren täglich ein- bis zweimal mit einem Vernebler, um das Flimmerhärchen-Epithel zu pflegen und die Schleimverflüssigung sowie den Sekrettransport zu unterstützen. Dafür eignen sich Kochsalzlösungen und hypertone Kochsalzlösungen ideal, die schleimlösend wirken. Viele mischen dazu atemwegserweiternde Medikamente.“

Oszillierende PEP-Systeme, Vibration und Thoraxgurt

Ist das Sekret durch die Inhalation verflüssigt, geht es darum, dieses innerhalb der Atemwege zu transportieren, rachenwärts zu bewegen und schließlich abzuhusten. „Neben der sogenannten Autogenen Drainage können hier Geräte und Hilfsmittel die Atemphysiotherapie unterstützen, die zum Beispiel durch Schwingung eine Veränderung des Luftstroms in der Lunge herstellen und damit das Sekret in Bewegung setzen. Dazu zählt das oszillierende PEP-System PARI O-PEP, bei dem Patienten während der Ausatmung eine Kugel im Inneren des Hilfsmittels zum Schwingen bringen. Diese Schwingungen übertragen sich auf die Bronchien und lösen den Schleim, der in den Bronchiektasen hängt. Hilfreich kann auch sein, während der Nutzung von oszillierenden PEP-Systemen einen Thoraxgurt um den Brustkorb zu legen. Dieser verändert die Stellung des Brustkorbs, was wiederum die Umverteilung der Luft in der Lunge begünstigen und auch einen Einfluss auf die Atemmuskulatur haben kann. Auch Lagewechsel helfen bei der Sekretmobilisation“, weiß Marlies Ziegler. Ebenso kann die PEP-Atmung mit PEP System ohne Oszillation sinnvoll sein.

Kombination von Feuchtinhalation und PEP-Atmung

Abhängig davon, wo die Bronchiektasen lokalisiert sind, kann das Heraufbefördern des Sekrets beschwerlich und zeitintensiv sein. Um in solchen Fällen die Therapiezeit verkürzen und gleichzeitig möglichst effektiv nutzen zu können, bietet sich der Einsatz des PARI BOY Pro an. Denn damit können Patienten Feuchtinhalation und PEP-Atmung einfach kombinieren, indem sie auf den Vernebler des PARI BOY Pro den PEP S-Aufsatz aufstecken und damit jede Ausatmung zur PEP-Atmung wird.

Umlagerungen, Kopf-Tieflage und abruptes Aufsetzen

Für Bronchiektasie-Patienten, deren Sekret besonders hartnäckig in den Atemwegen sitzt, hat die Physiotherapeutin noch einen weiteren Tipp: „Dann hilft es den Betroffenen, wenn sie sich aus einer liegenden Position aufsetzen oder anderweitig umlagern. Durch die Bewegung kommt das Sekret in der Lunge in Bewegung, löst sich von der Schleimhaut und kann einfacher abgehustet werden. Hilfreich sind Bauchlage, Seitlage, Rückenlage und leichte Kopf-Tieflage. Teils entleeren sich die Bronchiektasen durch Umlagerungen spontan.“ Eine gesteigerte Form von Lagerungen sind Übungen, die den Brustkorb öffnen und mobilisieren

Dreh-/Dehnlagen und Brustkorbmobilisation

Lässt sich das Sekret sehr schwer lösen, können Mobilisationsübungen helfen. „Kniffelig und zäh kann der Sekrettransport bei langstreckigen Bronchiektasen werden. In diesem Fall sind die Aussackungen eher schmal und langezogen, was es besonders schwer macht, den Schleim aus der hintersten Ecke hervorzuholen. In solchen Fällen muss auf die Variation in der Ausatmung besonderes Augenmerk gelegt werden. Außerdem können Mobilisation, Dreh-Dehnlagen, Brustkorb-Öffnung und andere Übungen helfen, welche den Schleim gut aus der Lunge lösen.

 

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Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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