Donnerstag, 13. Februar 2025
Seit Ende 2024 gibt es in Deutschland zum eFlow®rapid Inhalationssystem den neuen eTrack® Controller sowie den Zugang zur zugehörigen PARI Connect® App. Das System verspricht nicht nur weiterhin eine einfache und schnelle Inhalation, sondern auch bei der Organisation der Therapie zu unterstützen. Eine Mukoviszidose-Patientin hat das neue Inhalationssystem getestet. Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem eTrack® Controller und der PARI Connect® App?
Hi, ich bin Frieda*, geboren 1977. Da bei mir Mukoviszidose kurz nach meiner Geburt diagnostiziert wurde, ist die Therapie ein lebenslanger Begleiter für mich. Ich blicke also auf fast fünf Jahrzehnte der Inhalation zurück und habe schon mit diversen Inhalationsgeräten meine Therapie durchgeführt – konsequent zweimal täglich.
Auch aktuell bin ich auf die Inhalation morgens und abends angewiesen, um meine Lungenfunktion stabil zu halten, obwohl ich seit circa fünf Jahren CFTR-Modulatoren einnehme. Neben schleimlösenden und atemwegserweiternden Medikamenten inhaliere ich Antibiotika.
Der eFlow®rapid ist bei mir im Einsatz, seitdem das leise, schnelle und effektive System auf dem Markt ist. Für den Test wechsle ich nun vom blauen eBase® Controller auf den weißen, rechteckigen eTrack Controller.
Mir wurde das Gerät zugeschickt. Ich hatte keine Einweisung, sondern ich startete direkt in meinem Inhalationsalltag mit dem eTrack Controller – all learning by doing. Das sind meine bisherigen Erfahrungen.
Bevor man die App voll nutzen kann, bedarf es etwas Einrichtungsaufwand.
Generell war die Einrichtung eher einfach und nach circa 5 bis 10 Minuten erledigt.
Der eFlow®rapid mit eTrack Controller ist ein Inhalationssystem, mit dem man leise, schnell und effektiv inhalieren kann.
Der Unterschied zum bisherigen eFlow®rapid-System ist, dass man mit dem eTrack Controller nicht nur die Inhalation startet, sondern gleichzeitig die Medikamente erfasst, die man inhaliert. Dazu benötigt man die PARI Connect App, in der man die Medikamente einträgt und mit dem eTrack Controller synchronisiert. Nach der Inhalation übermittelt der eTrack Controller die Inhalationsdaten, wie Medikament, Uhrzeit und Inhalationsdauer an die App.
Es ist also ein Inhalationsgerät mit eingebauter Support- und Monitoring-Funktion für Therapie und Wohlbefinden, die mit der Handy-App synchronisiert wird.
Der Vernebler des eFlow®rapid Inhalationssystems mit eTrack Controller ist der gleiche wie beim bisherigen eFlow®rapid Inhalationssystem auch – mit all seinen Stärken und Schwächen. Anwendung, Pflege und Reinigung führt man so aus wie immer. Daher gehe ich auf den Vernebler nicht im Speziellen ein. So viel sei noch erwähnt: Im Lieferumfang ist die easyCare Reinigungshilfe enthalten.
Was bisher rund und blau war, ist nun eckig und weiß und von Format und Größe her mit einer TV-Fernbedienung zu vergleichen. Dadurch, dass der eTrack Controller schmal ist, kann selbst ich mit meinen kleinen Händen diesen gut umgreifen. Er ist schön flach und damit noch einfacher zu verpacken und transportieren, wenn man unterwegs ist. Die Bedienung ist intuitiv und einfach.
Mit einem Druck auf den Knopf oben rechts am eTrack Controller schaltet man das Inhaliergerät ein. Ich war überrascht, wie fest man auf den Knopf drücken muss, damit das Gerät startet. Aber wenn man das einmal weiß, stört es nicht weiter.
Im Anschluss bestätigt man mit „ok“, dass man inhalieren möchte und wählt per Pfeiltaste das entsprechende Medikament aus. Ein Countdown auf dem Display zählt ab 3 rückwärts und dann startet die Inhalation. Sobald das Medikament vernebelt wurde, piepst das Gerät ziemlich laut und schrill und kurz darauf nochmal, wenn die Daten an die App übermittelt wurden. Ich habe den Ton über die Einstellungen ausgeschaltet.
Für Eltern von älteren CF-Kindern, die bereits selbstständig inhalieren, ist der Signalton sicher praktisch. Dann bekommen sie mit, wenn eine Inhalation beendet wurde, auch wenn sie nicht zur Kontrolle daneben sitzen.
Zu beachten ist, dass man die Auswahl des Medikaments am eTrack Controller nicht korrigieren kann, sollte man versehentlich eine andere Inhalationslösung ausgewählt haben (was ja mal passieren kann). Man sollte also bei der Auswahl des Medikamentes gut aufpassen – so dass auch das richtige Medikament dokumentiert und in den Analysen der App angezeigt wird.
Am eTrack Controller selbst kann man über die Pfeiltasten zu weiteren Funktionen navigieren und diese anstoßen:
Der eTrack Controller wird mit einem Akku betrieben, kann aber auch ans Netzteil angeschlossen werden.
Bei mir reicht der Akku für das volle Programm von ungefähr vier Inhalationstherapien (= 4 unterschiedliche Inhalationslösungen) mit Aerosolerzeugern, die schon einige Wochen im Einsatz sind. Dann muss ich den Akku laden. Es versteht sich von selbst, dass die Häufigkeit der Inhalationen dabei von der Menge der inhalierten Milliliter und der Leistung der Aerosolerzeuger abhängt.
Der Akku-Betrieb ist insofern praktisch, als dass kein zusätzliches Kabel herumbaumelt. Außerdem kann man auch an Orten inhalieren, wo es keinen Strom gibt (z. B. Berghütte, Zelt). PARI empfiehlt zwecks Langlebigkeit des Akkus diesen erst zu laden, wenn er möglichst leer ist. Deswegen inhaliere ich mit dem Akku, bis dieser komplett leer ist. Passiert dies während meiner Inhalationszeit, schließe ich den eTrack Controller mit dem Netzteil an, inhaliere fertig und lasse das Gerät nach Beendigung der Inhalation noch am Stromnetz angeschlossen, bis der Akku wieder vollständig geladen ist.
Zum Akku-Ladekabel werden vier unterschiedliche Netzstecker mitgeliefert, die sich einfach wechseln lassen.
Die App dient der Erfassung, Visualisierung, Analyse und der Möglichkeit des Teilens der Therapiedaten – z. B. mit Arzt und Ärztin oder „Therapie Buddys“.
An sich ist die Erfassung der Medikamente einfach. Allerdings muss man die Inhalationsrealität über eine Umgehungslösung korrekt abbilden.
Die Eingabemaske samt der zu erfassenden Punkte impliziert, dass man jedes Medikament einzeln mit Angabe der Darreichungsform und Dosierung einträgt. Dieses ruft man entsprechend der Eingabe später im eTrack Controller zur Inhalation auf.
Beispiele:
In der Realität ist es aber so, dass ich z. B. die atemwegserweiternden Tropfen immer zusammen mit MucoClear 3% inhaliere – so wurde es vom Arzt verordnet und 18 Tropfen sind auch zu wenig Flüssigkeit, als dass man sie separat inhalieren könnte. Erfasse ich also die drei Medikamente in der App korrekt samt aller Angaben, kann ich die Inhalation der z. B. atemwegserweiternden Tropfen im eTrack Controller aber nicht ansteuern, da ich mich für eines der drei Medikamente entscheiden muss. Dies wirkt sich negativ auf den Erfüllungsgrad meiner Therapiepläne aus, die in der App unter „Analyse“ angezeigt werden.
Meine Lösung: Ich habe ein Medikament erfasst, dass ich „3% Mischung mit Atemwegserweiterung“ nenne. Die genauen Angaben zu Darreichungsform etc. kann man in der persönlichen Notiz zum Medikament hinterlegen.
Auswahl der Einnahme-Häufigkeit
Für jedes Medikament trägt man auch die Häufigkeit der Einnahme ein. Zur Auswahl gibt es:
Ich inhaliere die meisten Medikamente zwei Mal täglich. Dafür gibt man für das Medikament zwei Einnahme-Zeitpunkte ein. Leider ist das nicht sehr intuitiv gestaltet und ich habe erst auf Rückfrage bei PARI erkannt, dass ich neben dem ersten Einnahmezeitpunkt über den +-Button noch den zweiten oder ggf. dritten Einnahmezeitpunkt eingeben kann.
Uhrzeit der Medikamenteneinnahme
Beim Eintragen des Medikamentes muss man auch eine Uhrzeit angeben. Das mag bei Medikamenten sinnvoll sein, bei denen man Zeitabstände ganz exakt einhalten muss. In meiner Inhalationsrealität ist das aber irrelevant. Dies führt aber im Normalfall nicht dazu, dass die Inhalation als nicht gemacht dokumentiert wird.
Erinnerungsfunktion
Man kann sich an die Inhalation jedes Medikaments erinnern lassen. Das ist praktisch bei Medikamenten, die genau zu einer bestimmten Uhrzeit inhaliert werden müssen oder aber vielleicht für frisch gebackene Eltern von CF-Kindern, die erst in die Inhalationsroutine hineinfinden müssen oder für Jugendliche mit Mukoviszidose, die mehr Selbstständigkeit bei der Therapie erlernen sollen – anstatt, dass Mama oder Papa nerven mit „Du musst noch inhalieren“ bimmelt eben jetzt das Handy.
Zwei Features der App möchte ich noch besonders hervorheben, da ich sie praktisch finde im Sinne eines allgemeinen Selbstmonitorings. Sie sind im Menüpunkt „Lebensqualität“ zu finden.
Der eFlow®rapid mit dem neuen eTrack Controller und der PARI Connect App ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der Inhalationstherapie. Die Bedienung des Controllers ist intuitiv und die App bietet nützliche Funktionen wie Analysefeatures sowie innovative Tools – der nächtliche Hustendetektor ist hier mein Favorit.
Für „alte Hasen“ wie mich, denen die Inhalationstherapie so in Fleisch und Blut übergegangen ist wie Zähne putzen, liegt der Mehrwert der App hauptsächlich in der Möglichkeit des Selbstmonitorings, um die gesundheitlichen Auf- und Abs analysieren, interpretieren und daraus Rückschlüsse für die Therapie ziehen zu können.
Für Therapie-Einsteiger oder Personen, die nicht eigenständig an die Inhalation denken, kann die Erinnerungsfunktion und Möglichkeit des Teilens der Dokumentation mit Ärzten eine Unterstützung in Sachen Therapietreue sein.
* Name von der Redaktion geändert
Hinweise: Bei den im Erfahrungsbericht getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der berichtenden Person. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
CFTR-Modulatoren verbessern die bei der Mukoviszidose fehlerhafte Funktion des CFTR-Kanals. Seit 2020 ist in Deutschland eine Dreifachkombination von CFTR-Modulatoren zugelassen. Seitdem befindet sich die CF-Therapie im Wandel und wird noch individueller als bisher auf Zustand und Bedürfnisse des Patienten ausgerichtet.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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