Montag, 3. Juni 2024
COPD steht für „Chronic obstructive pulmonary disease“, was ins Deutsche übersetzt chronisch obstruktive Lungenerkrankung bzw. Bronchitis heißt. Wie der Name schon andeutet, sind bei Menschen, die an COPD erkrankt sind, häufig die Bronchien verengt und/oder mit Schleim verlegt. Außerdem kann es zu einem Lungenemphysem kommen, das dazu führt, dass die Lungenbläschen zerstört werden. Typische COPD-Symptome sind Atemnot bei Belastung, chronischer Husten, Auswurf (AHA-Symptome) und eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit.
Bei COPD sind die umfassende Behandlung und Pflege der Atemwege besonders wichtig. Eine effektive Möglichkeit, das zu tun, ist die Inhalation. Wir haben die häufigsten Fragen und Antworten rund um das Thema „Inhalation bei COPD“ zusammengefasst.
Menschen, die an COPD leiden, sind darauf angewiesen, dass ihre Atemwege möglichst umfassend behandelt und gepflegt werden. Denn im Gegensatz zu Asthma ist die Verengung (Obstruktion) der Atemwege bei COPD nicht vollständig reversibel, sondern fortschreitend. Das bedeutet, dass sich die Bronchien nicht wieder vollständig erholen können.
Besonders wichtig ist es deshalb bei COPD, das Voranschreiten der Erkrankung und die Symptome so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Aus diesem Grund müssen Medikamente zuverlässig in die Bronchien und in die Lunge gelangen.
Doch auch körperliches Training spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von COPD. Denn Sport ist bei vielen chronischen Atemwegserkrankungen eine der effizientesten Maßnahmen, um Lebensqualität und Atemnot zu verbessern. In speziellen Lungensportgruppen können Patienten und Patientinnen unter der Anleitung eines Lungensporttrainers trainieren. Zusätzlich ist auch die Atemphysiotherapie eine wichtige Unterstützung bei COPD.
Medikamente zur Behandlung von COPD werden in der Regel inhalativ verabreicht. Denn die Inhalation ist eine bewährte Methode, um Atemwegsbeschwerden und -erkrankungen zu behandeln. Sie ist der direkteste Weg, da die Wirkstoffe bei korrekter Anwendung direkt in die Lunge gelangen. Bei COPD hilft die Inhalationstherapie unter anderem dabei, die angegriffenen Atemwege zu behandeln und zu pflegen – von den Bronchien bis in die Lungenbläschen.
Die Palette an Inhalationsgeräten, die zur Behandlung von COPD verwendet werden können, ist umfangreich. So kann auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Patienten und Patientinnen eingegangen werden. Bei COPD leistet die Inhalationstherapie mittels Vernebler wie beispielsweise dem PARI BOY oder dem PARI COMPACT2 eine besondere und wichtige Unterstützung. Dabei entstehen besonders feine Tröpfchen, die mittels normaler Ruheatmung in die Lunge inhaliert werden können.
Neben der Feucht-Inhalation mit einem Vernebler werden bei COPD sogenannte Dosieraerosole und Pulverinhalatoren eingesetzt. Beim Dosieraerosol befindet sich der Wirkstoff zusammen mit Treibgas in einem Druckbehälter und wird mittels Sprühstoß ausgelöst und eingeatmet. Bei den Pulverinhalatoren liegt der Wirkstoff in Pulverform ohne zusätzliches Treibgas vor und wird ebenfalls eingeatmet.
Die Inhalationstherapie besteht aus drei Elementen: Medikation, Inhalationssystem und Patient. COPD-Patienten und -Patientinnen müssen in der Lage sein, das Inhalationssystem korrekt zu verwenden. Menschen, die Probleme mit der Koordination oder mit der Atmung haben, haben oft auch Probleme mit der Nutzung gängiger Inhalationssysteme wie Pulverinhalatoren oder Dosieraerosole.
Deshalb sollten diese Patientinnen und Patienten mit Hilfe von Verneblern inhalieren oder für Dosieraerosole eine Inhalierhilfe verwenden. Bei der Inhalation mit Verneblern ist die normale Ruheatmung ausreichend. Das Inhalieren mit einem Dosieraerosol erfordert dagegen eine koordinierte und konzentrierte Einatmung. Dies wird durch die Verwendung einer Inhalierhilfe erleichtert. Die VORTEX® Inhalierhilfe bietet zudem eine Einhand-Bedienhilfe, damit sie auch bei beeinträchtigter Fingerkraft oder Schmerzen in den Gelenken genutzt werden kann.
Bei der Therapie von COPD können zum einen Salzlösungen inhaliert werden. Denn sie sorgen bei akuten Infekten mit verstärkter Schleimproduktion dafür, dass sich der Schleim in den Atemwegen verflüssigt. So kann er besser abgehustet werden. Zum anderen werden auch Medikamente zum Beispiel zur Erweiterung der Atemwege oder zur Bekämpfung von Infektionen inhaliert.
Wie oben bereits beschrieben können und sollten COPD-Medikamente inhaliert werden. Denn so gelangt der Wirkstoff direkt dorthin, wo er benötigt wird: in die Lunge beziehungsweise ins Bronchialsystem. Das reduziert mögliche Nebenwirkungen und es wird weniger Medikament benötigt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen – im Vergleich zur Einnahme einer Tablette.
Bei COPD werden zum einen Medikamente inhaliert, die bakterielle Infektionen bekämpfen wie zum Beispiel Antibiotika. Diese Infektionen können zu einer plötzlichen Verschlechterung der Erkrankung führen, auch Exazerbation genannt. Deshalb sollten sie möglichst effektiv bekämpft werden. Mit der Inhalation von Schleimlösern kann erreicht werden, dass vorhandenes Sekret gelöst und leichter abhustbar wird.
Zum anderen werden Medikamente eingesetzt, die die Bronchien erweitern und so der Verengung bestmöglich entgegenwirken. Bei den atemwegserweiternden Medikamenten unterscheidet man kurzwirksame und langwirksame. Der Unterschied besteht darin, dass die Langwirksamen erst nach einer gewissen Zeit nach der Inhalation zu wirken beginnen und die Wirkung länger andauert. Diese werden zur Standardtherapie eingesetzt. Bei den Kurzwirksamen setzt die Wirkung unmittelbar ein. Sie werden bei akuten Anfällen und Atemnot verwendet.
Wichtig: Welche Medikamente genau die Betroffenen einnehmen sollten, legt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin fest und verschreibt diese entsprechend.
Die Inhalation von Salzlösung kann bei COPD dazu beitragen, akuten Infekten vorzubeugen, wenn sie ein- bis zweimal am Tag durchgeführt wird. Bei akuten Infekten kann es helfen, öfter zu inhalieren. Auch die langwirksamen Medikamente sollten täglich inhaliert werden, um einen langfristigen Therapieerfolg sicherstellen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass sich Patientinnen und Patienten an den verordneten Therapieplan bezüglich ihrer Medikamente halten.
Für den Therapieerfolg ist es wichtig, dass das Inhalationssystem richtig verwendet wird. Bei einer fehlerhaften Anwendung gelangt der Wirkstoff nicht ausreichend in die Lunge und kann somit auch nicht richtig wirken. Außerdem können bestimmte Medikamente, wenn sie zum Beispiel anstatt in den Bronchien im Rachenraum landen, unerwünschte Nebenwirkungen auslösen.
Um das zu vermeiden, ist es zum einen wichtig, dass die Betroffenen gut geschult werden und wissen, wie sie die Geräte richtig anwenden. Zum anderen gibt es für Dosieraerosole, deren Anwendung ein gewisses Maß an Koordination voraussetzt, wie oben bereits erwähnt Inhalierhilfen. Diese sogenannten Spacer vereinfachen die Handhabung der COPD-Sprays.
Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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