Was tun bei Heiserkeit? Eine Autorin erzählt, wie sie ihre Stimme für Lesungen fit hält

Was kann ich gegen Heiserkeit tun? Kinderbuchautorin Alexandra Wagner antwortet darauf: Inhalieren! In ihrem Job sitzt sie nicht nur am Schreibtisch. Häufig liest sie auch Kindern aus ihren Werken vor.

Heiserkeit ist dabei ihr größter Feind, sagt sie. Denn nur mit einer gesunden Stimme kann sie mehrmals nacheinander eine Lesung halten und ihre Stimme richtig einsetzen.

Stimmpflege und Stimmhygiene gehören daher zu ihrem Alltag fast so wie Zähne putzen. Die Feuchtinhalation ist dabei ihr Hausmittel gegen Heiserkeit. Im Interview erzählt sie, warum.

PARI-Blog: Wie wichtig sind Lesungen und eine gesunde Stimme für Ihren Berufsalltag?

Alexandra Wagner: Lesungen stellen für viele Autorinnen und Autoren ein genauso wichtiges, manchmal sogar wichtigeres Einkommen dar als der Verkauf ihrer Bücher. Eine gesunde Stimme ist für Schreibende daher essenziell. Vor allem rund um den Welttag des Buches, der jedes Jahr im April stattfindet, und zum bundesweiten Vorlesetag muss die Stimme da sein.

Denn rund um diese beiden Termine häufen sich sehr viele Lesungen. Der Vorlesetag findet im November statt – also genau zur Erkältungszeit. Heiserkeit wird da zu meinem größten Feind. Denn dann halte ich eine Woche mit mehreren Lesungen pro Tag stimmlich nicht durch.

PARI-Blog: Welche Probleme ergeben sich, wenn Sie heiser sind und die Stimme nicht mitmacht?

Alexandra Wagner: Das schlimmste Szenario wäre, dass die Stimme komplett versagt und weg ist. Das hätte zur Folge, dass ich Lesungen absagen müsste, die ich Monate im Voraus vereinbart habe und auch schon Arbeitsaufwand damit hatte, der im Falle eines Ausfalls unvergütet bliebe.

Eine Absage der Lesung aufgrund eines Totalausfalls der Stimme ist glücklicherweise bisher noch nicht vorgekommen. Aber auch mit einer heiseren Stimme kann ich nicht optimal arbeiten. Für Lesungen ist ein klarer Klang wichtig, um verständlich, lebendig und variantenreich vorlesen zu können. Unter Heiserkeit lässt sich die Stimme schwieriger modulieren und kontrollieren.

Für meine Lesungen muss ich dazu aber in der Lage sein. Denn ich verstelle meine Stimme, um Figuren beim Lesen durch einen individuellen Klang und Farbe zu charakterisieren. Das geht nur, wenn ich nicht heiser bin. Mit Heiserkeit mehrere Lesungen, die jeweils über eine Stunde dauern, nacheinander zu absolvieren, kann außerdem Schmerzen im Hals beziehungsweise an den Stimmbändern verursachen.

PARI-Blog: Was tun Sie gegen Heiserkeit und haben Sie häufig Probleme mit einer heiseren Stimme?

Alexandra Wagner: Die Stimmbänder sind leider die Achillesferse meines Stimmapparates. Ich habe schon wochenlange Kehlkopfentzündungen erlebt, die mit Dysphonie, also Stimmstörungen wie Heiserkeit, Stimmermüdung und Räusperzwang einhergingen. Getriggert wird dies von leichten Infekten oder im Frühjahr und Sommer durch meine Pollenallergie.

Daher inhaliere ich sehr häufig zur Stimmpflege und Prophylaxe. Sobald sich eine Heiserkeit leicht andeutet, starte ich mit der Feuchtinhalation. Heiserkeit beginnt bei mir immer so, dass meine Stimme eine Nuance tiefer klingt als üblich. Auch wenn ich Schleim im Hals spüre und mich häufiger als normalerweise räuspern muss, inhaliere ich circa einmal am Tag. Sollte die Heiserkeit bereits ausgeprägt sein – manchmal entwickelt sich diese sehr schnell – inhaliere ich bis zu drei Mal täglich.

Wenn zum Beispiel eine längere Lesereise ansteht oder viele Lesungen wie rund um den Vorlesetag, inhaliere ich auch – um prophylaktisch etwas gegen Heiserkeit zu tun, selbst wenn meine Stimme klar und gesund ist. Die Inhalation ist zwar zeitintensiv, aber eine gesunde Stimme und die professionelle Durchführung von Lesungen rechtfertigen den Zeiteinsatz allemal. Was ich sonst noch gegen Heiserkeit tue? Viel trinken – hauptsächlich stilles Wasser und warme Tees –, Hals und Schulterbereich wärmen, Pastillen lutschen und nur sprechen, wenn es absolut nötig ist.

PARI-Blog: Feuchtinhalation – hilft sie gegen Heiserkeit besonders gut und schnell?

Alexandra Wagner: Ich denke schon, dass die Feuchtinhalation mit einem Vernebler und Kochsalzlösung sehr effektiv gegen Heiserkeit wirkt. Die Tröpfchen, die ein Inhaliergerät erzeugt, erreichen die Stimmbänder direkt, pflegen und befeuchten sie. Laut meiner Fachärztin aus der Phoniatrie sind ein Auslöser für Heiserkeit trockene Schleimhäute und Stimmbänder. Sie hat mir explizit zur Inhalation mit Vernebler geraten – und sie muss es wissen als Spezialistin für Erkrankungen und Störungen der Sprache, Stimme und des Schluckens.

Außerdem merke ich, dass sich Stimmbänder und Hals nach der Inhalation weniger rau anfühlen. Inhalieren hilft schnell, die Heiserkeit kurz- und mittelfristig zu lindern. Nach einer Inhalation ist die Heiserkeit noch nicht ganz weg, aber ich merke eine deutliche Besserung.

PARI-Blog: Welche Geräte nutzen Sie für die Inhalation, um Heiserkeit zu bekämpfen und vorzubeugen?

Alexandra Wagner: Zuhause verwende ich den PARI BOY mit dem PARI LC SPRINT XLent Vernebler, da Gerät und Vernebler für Hals und Rachen empfohlen werden. Auf Lesereise bevorzuge ich den PARI BOY free, da dieser leicht, leise und handlich ist und dadurch besser ins Gepäck passt. Damit könnte ich theoretisch sogar in den Pausen zwischen den Lesungen inhalieren. Aber meist bleibt die Zeit dafür nicht, auch wenn die Inhalation nur 5 bis 10 Minuten dauert. Die Lesungen sind eng getaktet und ich brauche die Pausen für Umbau, Essen und Trinken.

PARI-Blog: Womit inhalieren Sie und warum?

Alexandra Wagner: Meistens inhaliere ich mit NaCl 0,9 %, wenn ich heiser bin. Die Befeuchtung hält die Stimmbänder geschmeidig. Gerne nutze ich auch PARI Protect. In der Protect-Lösung befindet sich neben Meersalz auch Ectoin, das die Schleimhäute gegen Krankheitserreger und Allergenen schützen soll. Bei einer belegten Stimme mit viel Räuspern oder wenn sich ein Infekt mit Verschleimung anbahnt, greife ich auf MucoClear 3% oder MucoClear 6% beziehungsweise MucoClear Protect zurück.

Diese hypertonen Inhalationslösungen weisen einen höheren Salzgehalt auf als herkömmliche Kochsalzlösung. Damit wirken sie abschwellend und schleimlösend. Sekret, das auf den Stimmbändern sitzt, löst sich einfacher. Eine freie Atmung ohne Räuspern oder hüsteln wird hierdurch unterstützt.

PARI-Blog: Wann inhalieren Sie und wie integrieren Sie die Inhalation in Ihren Alltag?

Alexandra Wagner: Ich inhaliere meist morgens nach dem Frühstück oder abends vor dem Fernseher. Wenn die Heiserkeit mit Schmerzen oder einem sehr rauen, trockenen Gefühl einhergeht, inhaliere ich auch ab und an spontan zwischendurch, um mir Erleichterung zu verschaffen. Da ich – abgesehen von Lesungen und seltenen Recherche-Reisen – immer zuhause im Homeoffice arbeite, ist das einfach umzusetzen. Inhaliergerät und Lösungen stehen stets bereit.

PARI-Blog: Liebe Frau Wagner, vielen Dank für das interessante Gespräch!


Über Alexandra Wagner

Alexandra Wagner arbeitet als Redakteurin und Schriftstellerin. Im Rahmen Ihrer Autorentätigkeit hält sie regelmäßig Lesungen für Kinder. Damit ist sie auf eine funktionierende Stimme angewiesen. Mehr Informationen über Alexandra Wagner, ihre Bücher und Lesungen finden Sie hier.


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Hinweis: Bei den im Interview getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der Interviewten. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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