Dienstag, 13. August 2024
Husten mit Auswurf, auch als produktiver Husten bekannt, ist eine Abwehrreaktion des Körpers, um die Atemwege freizuhalten. Was sind die Ursachen? Was bedeutet die Farbe des Schleims? Was kann man gegen Sekret beim Husten tun? Hier sind Tipps und Informationen.
Bei Infektionen der Atemwege, beispielsweise bei einer akuten Bronchitis oder einer RSV Infektion, produzieren die Bronchien vermehrt Schleim – dadurch kommt es zu Husten mit Auswurf. Der Husten ist eine Abwehrreaktion des Körpers, um mithilfe des Schleims Krankheitserreger, Pollen oder andere Fremdkörper aus den Bronchien abzutransportieren.
Der Hustenreflex sorgt dafür, dass wir husten und sich der Schleim von den Bronchialwänden lösen kann. Das Sekret wird samt der darin befindlichen Erreger in Richtung Mund aus den Atemwegen hinausbefördert und im Idealfall ausgespuckt.
Lungenfacharzt Prof. Dr. Fischer sagt: „Beim Husten mit Auswurf ist es am besten, den Schleim auszuspucken, da wir Ärzte durch die Farbe und Konsistenz wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen wie Asthma oder eine bakterielle Infektion gewinnen können. Schlucken ist jedoch auch unbedenklich, da der Schleim im Magen zersetzt und verdaut wird. Es gibt keine gesundheitlichen Nachteile beim Schlucken, aber das Ausspucken kann diagnostisch wertvoll sein.“
Ob Husten mit Auswurf gefährlich ist, hängt von Faktoren wie den zugrundeliegenden Auslösern, der Dauer des Auftretens, der Menge sowie der Farbe des Sekrets und den Begleiterscheinungen ab. Die Einschätzung, wie gefährlich der schleimige Husten ist, kann ausschließlich von einer Ärztin oder Arzt getroffen werden.
Von produktivem Husten – also von Husten mit mehr Auswurf als erwartbar – spricht man ab einer Menge von circa 2 Esslöffeln hochgehustetem Schleim innerhalb von 24 Stunden. Wenn Sie sich verschleimt fühlen, ist es also ratsam, dass Sie das Sekret ausspucken, um die Menge besser abschätzen und bei einem Arztbesuch nennen zu können.
Bei folgenden Symptomen sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen:
Es gibt zahlreiche Ursachen, die einen produktiven Husten (= Husten mit Auswurf) zur Folge haben. Die häufigsten dabei sind:
Die Farbe des Auswurfs kann Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung geben:
Ist Ihr Schleim auffällig gefärbt, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen. Dort kann Ihr Sputum (= ausgespuckter Schleim) in ein Labor geschickt werden, um dieses auf Bakterien, Pilze o. ä. überprüfen zu lassen – und gegebenenfalls weitere Untersuchungen eingeleitet werden.
Wann in Lungenfacharztpraxen das Sekret ins Labor senden, erklärt Prof. Dr. Fischer: „Es ist schwierig zu definieren, wann man das Sputum zur Untersuchung einschickt. Bei gelblich oder grünlichem Auswurf, der ein Hinweis auf ein bakterielle Besiedelung im Rahmen einer akuten Bronchitis ist, macht man in der Regel keine Bakteriologie. Wir wissen, dass wir hier in der Regel mit Antibiotika behandeln können, weil wir hiermit die meisten grampositiven Keime erreichen. Ähnliches gilt für eine in Anführungszeichen normale Lungenentzündung. Wenn der Patient oder die Patientin aber nicht auf die Therapie anspricht und man unsicher ist, dann sind zusätzliche mikrobiologische Untersuchungen sinnvoll. Allerdings nur dann, wenn das Sputum aus tiefen Atemwegen stammt und nicht nur Spuke ist. Daneben muss die Sputumprobe das Labor rasch erreichen und dort zügig untersucht werden, damit die Ergebnisse tatsächlich aussagekräftig sind.“
Sie können selbst Maßnahmen gegen schleimigen Husten ergreifen. Zu vielen dieser Empfehlungen raten auch Medizinerinnen und Mediziner im Rahmen von ärztlich verordneten Therapien.
Die Inhalation von Salzlösungen mit einem Vernebler kann helfen, den Schleim zu verflüssigen und die Atemwege zu beruhigen. Die feinen Aerosole dringen bis in die Bronchien vor (im Gegensatz zur Inhalation von Wasserdampf) und legen sich wie ein Film auf Schleim und Schleimhaut. Die Salzlösung verflüssigt den Schleim, wodurch Sie diesen leichter abhusten können. Inhaliergeräte wie die von PARI bieten spezialisierte Produkte je nach Erkrankung – sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Ideal bei Husten mit Auswurf ist die Inhalation von hypertonen Salzlösungen. Dabei sind hypertone Kochsalzlösungen besonders effektiv, um den zähen Schleim in den Bronchien zu lösen. Denn bei 3%-igen bzw. 6%-igen Lösungen wirkt das Prinzip der Osmose. Hierbei wird den Schleimhautzellen Wasser entzogen, welches dann in den Schleim gelangt, der sich auf der Schleimhaut befindet. Dadurch verflüssigt sich der Schleim, weswegen er leichter abgehustet werden kann. Zu beachten gilt: Je höher der Salzgehalt, umso stärker die schleimlösende Wirkung und die Reizung zum Husten.
Atemtherapiegeräte wie das PARI O-PEP helfen durch Vibrationen und Luftwiderstand, den Schleim von den Bronchialwänden zu lösen. Wenn Sie durch das Gerät ausatmen, werden Luft und Atemwege in leichte Schwingungen versetzt. So wie Sie durch das Schütteln einer Ketchup-Flasche die rote Soße herausrütteln, versetzen die Erschütterungen das Sekret in der Lunge in Bewegung. Zudem werden durch den erhöhten Ausatemwiderstand die Bronchien geweitet, was die Belüftung der Lunge fördert.
Es gibt auch einfache Atem- und Mobilisationsübungen, welche die Lungenbelüftung fördern und den Sekretabtransport bei Husten mit Auswurf unterstützen. Dazu gehören Atemtechniken wie die Lippenbremse und beispielsweise diese 8 Übungen, um eine verschleimte Lunge von Sekret zu befreien.
Bei Husten mit Schleim sollten Sie viel trinken. Ideal sind stilles Wasser, Kräutertees oder dünne Saftschorlen. Damit befeuchten Sie die Schleimhäute ausreichend von innen heraus und das Sekret wird weniger klebrig und zäh.
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Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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