Dienstag, 12. Mai 2020
Inhalation und andere Atemtherapiemaßnahmen gehören bei den meisten Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen zum Alltag. Teilweise müssen auch Patienten mit akuten Atemwegsinfekten und einer COVID-19-Erkrankung inhalieren. Respiratorische Symptome wie Atemnot werden damit gemildert.
Inhalationsgeräte, Vernebler, Inhalierhilfen, PEP Systeme sowie Geräte zur Messung der Lungenfunktion kommen hier zum Einsatz – zuhause, beim Physiotherapeuten, in der Arztpraxis und im Krankenhaus. Das wirft die Frage auf: Wie sicher ist der Gebrauch von Atemtherapiegeräten in Zeiten von Corona? Welche Hygiene-Richtlinien gilt es bei COVID-19 Patienten zu beachten? Hat sich im Heimgebrauch etwas geändert?
Wir geben einen Überblick, was Sie bei Gebrauch, Reinigung und Desinfektion von Inhalatoren und anderen Atemtherapiegeräten in Corona-Zeiten beachten müssen.
Unabhängige Labors haben die Maßnahmen zur hygienischen Wiederaufbereitung von PARI Medizinprodukten, die wir Ihnen in den aktuellen Gebrauchsanweisungen empfehlen, als sicher und effizient bewertet. Sie bieten auch aktuell die nötige Sicherheit. Die thermischen Desinfektions- und Sterilisationsmethoden inaktivieren hitzeempfindliche Viren. Daher müssen Sie bei Reinigung und Desinfektion Ihrer Inhalatoren und Atemtherapiegeräte nichts ändern.
Die Komponenten, die nicht per Auskochen oder Vaporisieren desinfiziert werden können, wischen Sie mit chemischen Desinfektionsmitteln ab, die als „begrenzt viruzid“ oder „viruzid“ eingestuft sind. Das bietet die nötige Sicherheit bei der sogenannten Inaktivierung der Viren.
Als weitere Sicherheitsmaßnahme – dies wird aber grundsätzlich bei Risikopatienten empfohlen – sollten Sie sich zuhause die Medizinprodukte nicht mit anderen Personen teilen. Jeder Patient sollte also sein eigenes Gerät nutzen („Single-Patient-Use“-Modus). Das gilt auch oder besonders für COVID-19 Patienten.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Gebrauch von Desinfektionsmitteln propagiert. Ein starker Gebrauch von Desinfektionsmittel kann allerdings auch Nachteile mit sich bringen: Die Gefahr für Vergiftungsunfälle wächst. Die Entwicklung von Hauterkrankungen wird begünstigt. Außerdem steigt das Risiko für Keim-Resistenzen. Daher ist es wichtig, wann immer möglich, auf die chemische Desinfektion zu verzichten.
Atemtherapiegeräte von PARI sind so konzipiert, dass sich alle nicht-elektronischen Teile, wie Vernebler, Aerosolererzeuger, Filter/Ventil-Sets, PEP Systeme, Vorschaltkammern etc., thermisch desinfizieren lassen. Das Auskochen und Vaporisieren sind validierte Verfahren zur Desinfektion. Sie sind effizient, sicher und kommen völlig ohne Chemie oder Alkohol aus.
Die üblichen Empfehlungen zur Reinigung und Desinfektion von PARI Medizinprodukten sind auch in der aktuellen Corona-Lage sicher und effizient – zuhause, bei der Physiotherapie oder in der Arztpraxis und in der Klinik.
Bei Corona-Patienten können unterschiedliche Atemtherapiegeräte zum Einsatz kommen. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der hygienischen Aufbereitung der unterschiedlichen Inhalatoren und Geräte beachten müssen.
Nasenspülungen werden seit langem zur Prophylaxe und Therapie bei viral bedingten Erkältungserkrankungen oder auch bei Pollenallergien empfohlen. Der Effekt der Nasenspülung wird durch die mechanische Reinigung durch Abspülen der Nasenschleimhaut erreicht. Sekret, Borken, aber auch krankmachende Eindringlinge wie Pollen und Keime (Viren, Bakterien) können herausgewaschen werden. Die Nasenspülung kann daher als einerseits einfache und andererseits möglicherweise hilfreiche Maßnahme betrachtet werden. Denn Viren, die aus der Nase herausgewaschen sind, können keinen Schaden mehr anrichten.
Generell sollte eine Nasendusche immer von nur einer Person benutzt werden. Auch innerhalb einer Familie gilt: Jedes Familienmitglied hat seine eigene Nasendusche. Nach jedem Gebrauch der Nasendusche zerlegen Sie diese in ihre Bestandteile und reinigen die Nasendusche mit warmen Wasser. Einmal am Tag sollten Sie die Nasendusche in zerlegtem Zustand auskochen oder vaporisieren, wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben. Diese Vorgehensweise trifft auch zu, wenn Sie die Nasendusche während einer Corona-Infektion nutzen.
Inhalationsgeräte, wie der PARI BOY, bestehen aus unterschiedlichen Komponenten:
1. Vernebler
Wenn Sie zuhause mit einem Vernebler wegen einer COVID-19 Erkrankung inhalieren, nutzen Sie die Vernebler bitte im sogenannten „Single-Patient-Use-Modus“, das heißt: Nur Sie und keine andere Person, also auch kein anderes Familienmitglied, sollte denselben Vernebler wie Sie nutzen. Dieser „Single-Patient-Use-Modus“ wird grundsätzlich bei Risikopatienten empfohlen.
Für die hygienische Aufbereitung zuhause gehen Sie nach der Gebrauchsanweisung Ihres PARI BOY vor:
Bedenken Sie, dass der Vernebler generell nach einem Jahr ausgetauscht werden sollte. Im Year Pack erhalten Sie alle nötigen Teile in einem Paket.
2. Säuberung des Schlauchs
Entfernen Sie nach beenden der Inhalation den Vernebler. Lassen Sie den Schlauch am Kompressor angeschlossen und den Kompressor einige Minuten weiterlaufen. Sollte der Schlauch innen feucht geworden sein, kann er so trocknen. Sollte während der Inhalation Flüssigkeit in den Schlauch gelangt sein, spülen Sie diesen mit warmen Wasser aus und schließen ihn ohne Vernebler an das Gerät an. Lassen Sie den Kompressor solange laufen, bis der Schlauch getrocknet ist.
Wenn Ihre COVID-19 Erkrankung ausgeheilt ist, entsorgen Sie den Schlauch. Ein neuer Anschlussschlauch ist in Online-Shops (Bestell-Nr.: 041G4591), Apotheken oder auf Rezept unter der Angabe der Hilfsmittelnummer: 14.99.99.0011 und PZN: 00672449 erhältlich.
3. Reinigung des Kompressors
Wischen Sie nach jeder Inhalation den Kompressor mit einem feuchten Tuch ab. Nach überstandener COVID-19 Erkrankung wischen Sie das Gerät mit Desinfektionsmittel ab. Bewahren Sie den Kompressor dann für 9 Tage isoliert auf – zum Beispiel in einer verschließbaren Box. Außerdem sollten Sie den Kompressorfilter austauschen.
Den PARI BOY Filter können Sie im 5-er Pack in Online-Shops (Bestell-Nr.: 041G1002), Apotheken oder auf Rezept unter der Angabe der Hilfsmittelnummer: 14.99.99.1036 und PZN: 13987901 erhalten.
Tipp für den Heimgebrauch: Tauschen Sie nach überstandener COVID-19 Erkrankung Anschlussschlauch und Filter aus. Beides erhalten Sie im PARI Year Pack gemeinsam mit einem neuen Vernebler.
Müssen Patienten mit Dosieraerosolen (Sprays) inhalieren, kann das – unabhängig von der Diagnose – gewisse Nachteile mit sich bringen: Koordinationsschwierigkeiten des Patienten (Betätigung des Auslösers und gleichzeitige Einatmung), eine relativ hohe Partikeldeposition im Mund-Rachen-Bereich oder ein möglicher Kältereiz im Rachen des Patienten sind bekannte Hürden dieser Therapieform. Die Verwendung einer Vorschaltkammer (Spacer) überwindet diese Hindernisse. Im Falle von Infektionskrankheiten ist es wichtig, dass auch diese Medizinprodukte so aufbereitet werden können, dass im Sinne des Patientenwohles hohe Sicherheitsstandards erfüllt sind.
Die VORTEX Inhalierhilfe sollte zuhause im „Single-Use-Modus“ benutzt werden, d.h. nur eine Person darf die Inhalierhilfe verwenden.
Bei der hygienischen Aufbereitung der Inhalierhilfe gehen Sie so vor, wie in der VORTEX Gebrauchsanweisung beschrieben:
Links zu den Gebrauchsanweisungen:
Mehr zum Thema Corona und COVID-19 finden Sie in unserem Blog:
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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