Freitag, 17. Juni 2022
Die Modifizierte Autogene Drainage (MAD) ist eine Atemtechnik, um den Schleim aus den Bronchien zu lösen und zu transportieren sowie ihn einfacher abhusten zu können. Viele Menschen mit chronisch verschleimten Atemwegen – wie bei Mukoviszidose, chronischer Bronchitis, COPD, Primärer Ciliärer Dyskinesie (PCD) – oder nach einer Lungenentzündung wenden die Drainage im Rahmen ihrer Atemtherapie an.
Häufig müssen diese Patienten auch feucht mit einem Vernebler inhalieren, bevor sie die Modifizierte Autogene Drainage durchführen. Die Atemtherapie nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch.
Dabei lassen sich Feuchtinhalation und Modifizierte Autogene Drainage ideal kombinieren. Dies verkürzt nicht nur die Therapiezeit, sondern macht sie auch effektiver. Denn der Reinigungseffekt für die Lunge ist gleich gut, wenn nicht sogar besser, und das Sekret lässt sich einfacher und mit weniger Anstrengung abhusten.
Sie können die Feuchtinhalation unabhängig von Ihrem Inhalationsgerät mit der Modifizierten Autogenen Drainage kombinieren – egal, ob Sie einen PARI BOY, einen eflow®rapid Vernebler, oder ein anderes elektronisches Inhalationsgerät nutzen.
Füllen Sie die Inhalationslösung ein.
Die Position sollte bequem sein, der Oberkörper möglichst aufrecht. Lehnen Sie sich dabei an.
Während der Einatmung werden die Bronchien weit gestellt. Je tiefer der Schleim in den Bronchien sitzt, umso tiefer müssen Sie einatmen.
Dadurch haben die Luft und die sich darin befindlichen Tröpfchen der Inhalationslösung Zeit, sich in den weit gehaltenen Bronchien zu verteilen. Wenn Sie mit einer hypertonen Kochsalzlösung wie MucoClear 3% oder MucoClear 6% inhalieren, ist der Schleimlöseeffekt noch besser. Denn die hohe Salzkonzentration in der Lösung hilft den Schleim zu verflüssigen.
Während Sie inhalieren, wird der Schleim durch die hypertone Kochsalzlösung verflüssigt. Durch das Ausatmen mit der Luftströmung löst er sich leichter von den Bronchialwänden und wird dann aus den Bronchien bis in die Luftröhre transportiert. Durch Räuspern, Huffing oder leichtes Husten kann der Schleim abtransportiert werden.
Wiederholen Sie den Ablauf ab Punkt 3 während der kompletten Inhalationszeit. Der Schleim löst sich in der Regel nicht nach den ersten Atemzügen, sondern es braucht Zeit. Je tiefer der Schleim in den Bronchien sitzt oder je zäher er ist, desto länger dauert es, ihn in Richtung Mund zu transportieren.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der erfahrenen Physio- und Atemtherapeutin Rita Kieselmann entstanden, die seit 1974 in diesem Bereich arbeitet. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit chronischen Atemwegserkrankungen.
Rita Kieselmann ist Gründerin des Arbeitskreises Physiotherapie im Mukoviszidose e. V. Zudem entwickelte sie Selbsthilfetechniken zum Sekret-Transport wie zum Beispiel die Modifizierte Autogene Drainage und Atemmanöver mit oszillierenden PEP-Systemen.
Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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