Dienstag, 15. Oktober 2019
Für Menschen mit Atemwegserkrankungen ist der Lungenfunktionstest (Spirometrie) eine der wichtigsten Untersuchungen. Die Lungenfunktionsparameter zeigen Arzt und Patient, wie es um die Lungengesundheit steht. Daraus leiten sich Therapie und Maßnahmen ab. Daher müssen oder möchten Patienten auch zuhause ihre Lungenfunktion umfassend und professionell testen. PARI bietet dafür seit Juni 2018 das Spirometer mySpiroSense an. Wie schlägt sich das Spirometer im Praxistest? Antworten gibt der Erfahrungsbericht einer Lungenpatientin, die den mySpiroSense seit einigen Monaten nutzt.
Persönliche Highlights und Erfahrungen mit dem Spirometer mySpiroSense in Stichpunkten:
+ Gelungenes, modernes Design
+ Einfache Handhabung
+ Lungenfunktionstest ähnlich wie beim Arzt (mit Nasenklemme, auch Einatmung durch das Gerät)
+ Feedback zur korrekten Durchführung des Atemmanövers
+ Ampelanzeige individuell auf Patienten konfiguriert (nicht Standardwerte des gesunden Menschen, sondern man selbst ist der Maßstab)
+ Messung von vielen Lungenfunktionsparametern
+ Hygienisch: Reinigung aller relevanten Teile per Dampfdesinfektion möglich
Das habe ich vermisst:
- Betrieb per aufladbarem Akku, statt des Batteriebetriebs
- Grafische Darstellung der Lungenfunktionswerte (momentan ist dies nur beim Arzt möglich)
- App für Patienten
Ich bin Mukoviszidose - Patientin (CF-ler) und zwar in den 40-gern – also relativ alt für einen CF-ler. Meine Lunge ist entsprechend geschädigt und sensibel. Das wirkt sich selbstverständlich auf meine Lungenfunktion aus, die leider nicht mehr die Beste ist. Daneben leide ich an Allergie bedingtem Asthma. Täglich inhaliere ich mehrere Medikamente, welche die Bronchien erweitern, den Schleim lösen und die Bakterien bekämpfen sollen. Dazu kommen Atemtherapie, Physiotherapie und Sport als Maßnahmen. Ich bin täglich mehrere Stunden mit der Durchführung meiner Therapie beschäftigt, um meine Lungenfunktion verbessern oder zumindest stabil halten zu können. Wie entwickeln sich meine Lungenfunktionswerte? Welche Medikamente und therapeutische Maßnahmen wirken bei mir am besten? Um diese und ähnliche Fragen nicht nur subjektiv, sondern möglichst objektiv zu beantworten, riet mir mein Arzt einen möglichst exakten Lungenfunktionstest auch zuhause durchzuführen.
Oft benutzen Lungenpatienten (Asthma, COPD, Mukoviszidose, PCD) für die Heimspirometrie ein Peak-Flow-Meter. Ein mechanisches Peak-Flow-Meter hatte ich früher auch. Heute reicht das nicht mehr aus. Meine Lunge ist mittlerweile zu sensibel und schlecht. Ein mechanisches Peak-Flow-Meter misst zu ungenau und nur einen Lungenfunktionsparameter, nämlich den Peak-Flow (maximale Strömungsgeschwindigkeit bei der Ausatmung). Egal, ob ich mich gut oder schlecht fühle, der Wert verändert sich nicht maßgeblich. Die Messung mit einem mechanischen Peak-Flow-Meter hat daher für mich mittlerweile zu wenig Aussagekraft. Ein digitales Peak-Flow-Meter misst immerhin zwei Werte. Aber für ein sinnvolles Monitoring meiner Lungenfunktion brauche ich ein professionelles Gerät, das ähnliche Fähigkeiten aufweist wie ein Spirometer in der Arztpraxis. Deswegen kam der mySpiroSense von PARI ins Spiel.
Den mySpiroSense kann man kaufen oder sich verschreiben lassen. Ich bekam für den mySpiroSense ein Rezept von meinem Lungenfacharzt. Grund für die Verschreibung war, meine Lungenfunktion zuhause konsequent überprüfen zu können, unabhängig von den Besuchen in der Praxis, die bei mir nur alle drei Monate stattfinden. Im Fokus stand, herauszufinden, welche inhalativen Antibiotika bei mir die beste Wirkung zeigen. So lief die Verordnung des mySpiroSense bei mir ab:
Das Design des mySpiroSense ist schlicht, ästhetisch und modern. Die Anmutung des Gerätes empfinde ich als technologisch und professionell. Das Gerät ist größer und wiegt mehr als die Peak-Flow-Meter, die ich kenne. Trotzdem liegt es gut in der Hand. Die Atemmanöver lassen sich gut ausführen.
Das Atemmanöver erinnert an den Lungenfunktionstest beim Arzt. Man benutzt eine Nasenklemme und atmet durch das Gerät nicht nur aus, sondern auch ein.
Der Lungenfunktionstestes zuhause mit dem mySpiroSense läuft wie folgt ab:
Eine praktische Kurzanleitung, wie man das Atemmanöver korrekt durchführt, wird übrigens mit dem Gerät mitgeliefert.
Direkt nach dem Lungenfunktionstest erscheint ein Feedback-Symbol sowie der FEV1-Wert in Litern und die Ampelanzeige auf dem Display.
Das Feedback-System des mySpiroSense ist eine Besonderheit. Man erhält im Anschluss an den Lungenfunktionstest ein Feedback zur Durchführung des Atemmanövers. Diese Rückmeldung wird durch einen Smiley in drei unterschiedlichen Stimmungslagen symbolisiert – glücklich lächelnd (Atemmanöver korrekt), mittelzufrieden (Atemmanöver halb richtig ausgeführt) und schlecht gelaunt (Atemmanöver unkorrekt). Das Lächeln schenkt einem der Smiley nur, wenn der SOT (Start-Of-Test) und der EOT (End-Of-Test) richtig durchgeführt wurden. Das ist gar nicht so einfach – zumindest für mich und meine sehr eingeschränkte Lungenfunktion. Dem Smiley kann ich in nur circa 50 – 60 Prozent der Tests ein Lächeln abringen. Meine Vermutung: Ich schaffe es nicht immer, lange genug auszuatmen.
Der mySpiroSense misst insgesamt neun Lungenfunktionsparameter: FEV1, FVC, PEF, FEV1/FVC, FEF75, FEV0.5, FEV0.75, FEF25-75 und den FEF50. Die Werte lassen sich über Tasten durchklicken, die seitlich am Gerät angebracht sind. Das Gerät speichert und archiviert insgesamt 999 Messwerte. Ab dem tausendsten Messwert wird der erste, also älteste Messwert überschrieben.
Neben der Vielzahl an Parametern ist eine weitere Eigenschaft außergewöhnlich am mySpiroSense. Er verfügt über eine Ampelanzeige, die einem direkt nach der Messung zeigt, ob die Werte des Lungenfunktionstest im Soll-Bereich liegen. Normalerweise werden die Lungenfunktionswerte mit den Standardwerten verglichen, also den Werten von gesunden Menschen. Beim mySpiroSense verfolgt mein Arzt bei mir eine andere Philosophie. Ich selbst und meine persönlichen Bestwerte sind der Maßstab. Bei der Heimspirometrie stellt er also meine individuelle Gesundheit und Leistungsfähigkeit ins Zentrum. Denn als Maßstab legte mein Arzt meinen Bestwert und nicht den Standardwert als Referenz fest. Dieser Referenzwert wird von INQUA vor Ausgabe des Spirometers an den Patienten im mySpiroSense individuell konfiguriert. Bei mir war das mein Bestwert, bei einem anderen kann es aber auch der Standardwert sein.
Den mySpiroSense kann man zerlegen und gründlich reinigen. Alle Teile, die mit Atemluft, Speichel oder Sekret in Berührung kommen, lassen sich desinfizieren. Damit ist ein hygienischer und keimfreier Lungenfunktionstest zuhause gewährleistet. Das ist beruhigend.
Normalerweise bekomme ich vor einem Lungenfunktionstest ein beklemmendes Gefühl. Ich habe Versagensangst. Ich habe Angst davor, Werte zu blasen, die mir zeigen, dass es um meine Lungengesundheit schlecht bestellt ist. Dieses Gefühl plagt mich beim Arzttermin und dieses Gefühl verlagerte sich jedes Mal in meine eigenen vier Wände, wenn ich zuhause meine Lungenfunktion kontrollieren sollte. Der Grund: Sowohl beim Arzt, als auch bei meinem alten Peak-Flow-Meter sind Werte von gesunden Menschen die Referenz. Im Vergleich zum Gesunden schneide ich mit meiner kranken Lunge schlecht ab. Dies führt regemäßig dazu, dass ich mich nach der Durchführung eines Lungenfunktionstestes deprimiert fühle (obwohl meine gesundheitliche Verfassung zufriedenstellend und stabil ist). Bei meinem alten Peak-Flow-Meter bekam ich jeden Tag einen Stimmungsdämpfer. Die Ampelfarben orientierten sich dort an den Standardwerten. Deswegen war ich nie erpicht darauf, zuhause jeden Tag mein „Versagen bei der Lungenfunktion“ vorgehalten zu bekommen. Beim mySpiroSense ist das nicht so. Dadurch, dass ich selbst mein Maßstab bin und regelmäßig Werte im grünen Bereich blase, fühle ich mich nach dem Lungenfunktionstest zuhause genauso zufrieden wie vorher. Wer den Vergleich und Wettbewerb mit einer gesunden Lunge sucht, kann das natürlich auch haben. Dann wird der mySpiroSense eben so konfiguriert, dass die Standardwerte von Gesunden die Referenz sind.
Die Werte, die mir der mySpiroSense ausgibt, ähneln denen meiner vergangenen Lungenfunktion beim Arzt. Oft sind die Werte sogar besser, was mir zeigt, wie stark der Zustand meiner Lunge von der Tagesform abhängt. Die Lungenfunktion beim Arzt ist eine Momentaufnahme. Diese kann ein Ausreißer sein. Die Heimspirometrie gleicht Ausreißer aus und zeigt mir den realen Trend. Dieser ist stabil. Daher bestand bisher kein akuter Handlungsbedarf, den das Monitoring hätte aufdecken können – zum Glück. Um final bewerten zu können, welches der inhalativen Antibiotika bei mir am besten wirkt (was bei meinem Monitoring ja im Fokus steht), benötigt noch Zeit. Es braucht mindestens zwei Durchläufe pro Antibiotikum, um zufällige, von medikamenten-bedingte Einflüsse, unterscheiden zu können. Deshalb habe ich noch ein, zwei Monate vor mir, in denen ich einen Lungenfunktionstest zuhause machen werde. Ich hoffe weiterhin mit Ergebnissen im grünen Bereich.
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Hinweis für Ärzte: Sie sind Arzt und möchten den mySpiroSense Verordnungsblock auch für Ihre Praxis bestellen? Rufen Sie uns an unter: +49 (0) 8151 279 279 oder schreiben Sie uns eine Mail an: diagnostix@pari.com, damit wir Ihnen den Verordnungsblock zukommen lassen können.
Hinweis: Bei den im Erfahrungsbericht getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der berichtenden Person. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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