Dienstag, 24. März 2020
Menschen, die an einer chronischen Lungenerkrankung wie Asthma, COPD, Mukoviszidose (CF) oder Primärer Ciliärer Dyskinesie (PCD) leiden, haben häufig Probleme mit Luftnot. PEP-Atmung kann helfen, diese zu lindern. Wie PEP-Atmung funktioniert und warum sie wirkt, erklären wir gemeinsam mit Physiotherapeutin Marlies Ziegler.
PEP-Atmung bedeutet Ausatmung gegen einen positiven Druck bzw. Widerstand. „Mit PEP-Atmung sind unterschiedliche Atemtechniken und Atemhilfen gemeint, mit denen Patienten die Ausatmung gegen eine Stenose durchführen können. Bei einer Stenose handelt es sich um einen externen Widerstand, der die Bronchien während der Ausatmung stabilisiert“, erklärt Physiotherapeutin Marlies Ziegler.
„Wichtig zu wissen: PEP-Atmung kann Kurzatmigkeit, eine Überblähung oder chronische Verschleimung und instabile Atemwege nicht „heilen“. Durch regelmäßige Anwendung werden die Beschwerden aber reduziert, sowie eine potenzielle Verschlimmerung der Symptome möglicherweise eingedämmt.“
Marlies Ziegler
Physiotherapeutin aus München
Durch PEP-Atmung wird der Druck in den Bronchien konstant aufrecht gehalten. Dadurch fallen die Bronchien nicht oder nicht so schnell in sich zusammen, sondern bleiben bis zum Ende der Ausatmung weit. Das Ausatmen fällt damit leichter, wodurch Betroffene auch länger ausatmen können als ohne Stenose oder PEP.
Die Physiotherapeutin gibt Patienten folgenden Tipp: „Sollte sich während der PEP-Atmung ein Hustenreiz aufbauen, zum Beispiel weil sich Schleim lockert und in den Bronchien kitzelt, einfach in das PEP hineinhusten. Beim Husten kann das Bronchialsystem bei geschädigter Lunge instabil werden. Der Druck, der beim Husten durch die Muskulatur von außen aufgebaut wird und damit auf den Brustkorb einwirkt, wird zu groß. Die Bronchien können kollabieren. Hustet man durch ein PEP System wird der Fluss abgebremst, der Druckabfall wird gleichmäßiger, die Bronchien bleiben stabiler und die Entleerung der Lunge funktioniert besser trotz des Hustens.“
PEP-Atmung lässt sich mit Mobilisationsübungen für den Brustkorb und Lagerungen gut kombinieren, um die Effektivität zu erhöhen. Beispiele für diese Kombination finden sich im Blog-Beitrag Überblähung der Lunge – Übungen und Tipps.
Man kann in Eigen-Stenosen und Fremd-Stenosen (Atemhilfen) unterscheiden.
Abgeschnittener Strohhalm in unterschiedlicher Länge, Durchmesser, mit oder ohne Knick – je nach Bedarf. Dabei gilt:
Die Beschaffenheit des Strohhalmes sollte in individueller Absprache mit dem Physiotherapeuten besprochen werden.
Alle PARI PEP Systeme und Vernebler können im Bedarfsfall vom Arzt verordnet werden. Die Systeme sind aber auch über Apotheken, Online-Apotheken und große Online-Shops erhältlich.
Marlies Ziegler arbeitet als niedergelassene Physiotherapeutin in München. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Atemphysiotherapie. Sie behandelt seit 20 Jahren Patienten mit chronischen obstruktiven und restriktiven Atemwegserkrankungen wie Mukoviszidose (CF), COPD, Asthma und Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD).
Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Facharzt und Physiotherapeuten abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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