Dienstag, 12. November 2024
Mit bestimmten Übungen kann der Schleim in der Lunge und den Bronchien mobilisiert werden. So kann der Schleim einfacher und schneller abgehustet werden.
Schleimbildung in der Lunge bei Infekten ist eine normale Reaktion des Körpers. Die Becherzellen produzieren vermehrt Schleim, um die Krankheitserreger schnell aus dem System abtransportieren zu können. Gleichzeitig schwillt die Schleimhaut an, da viele Immunabwehrzellen zum Ort des Geschehens transportiert werden. Mehr Schleim und geschwollene Schleimhäute verengen die Bronchien und damit auch den Weg, den die Luft nehmen muss. Das Atmen wird schwerer.
Auf dem PARI Blog stellen wir Ihnen acht hilfreiche Übungen vor, um den Schleim in der Lunge zu lösen. Diesmal erklärt Atemphysiotherapeutin Marlies Ziegler die Übung „Schraube (unterlagert)“ vor.
Diese Frage haben wir Marlies Ziegler gestellt. Sie ist Physiotherapeutin – spezialisiert auf Atemphysiotherapie – und arbeitet täglich mit Patienten, die chronisch Probleme damit haben, Schleim aus Lunge und Bronchien zu lösen. Deswegen kennt sie effektive Übungen, um Schleim in der Lunge zu mobilisieren. Diese Übungen eignen sich nicht nur für Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD, Mukoviszidose, PCD oder chronischer Bronchitis, sondern auch wenn Lunge und Bronchien akut durch eine Erkältung, Bronchitis oder Lungenentzündung mit Schleim verstopft werden.
Marlies Ziegler weiß aus Erfahrung, dass die Übungen funktionieren. Der Grund: „Die Übungen beeinflussen die Beweglichkeit des Brustkorbs, der Wirbelsäule und der Rippen positiv. Durch diese Bewegung verändert sich die Atmung und der Schleim kann besser gelöst werden.“
Alle Übungen sollten mit der Atmung kombiniert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Durch die Kombination aus Atmung und Bewegung können atemsynchrone Schwankungen in den Bronchien entstehen, wodurch Luft hinter das Sekret gelangen kann. Der Schleim löst sich und kann einfacher aus der Lunge abtransportiert werden. Noch besser funktioniert das, wenn nach der Einatmung eine kurze Atempause (wenn möglich langsam bis drei zählen) eingehalten wird.
Die Übung „Schraube“ bewirkt eine Drehbewegung in der Wirbelsäule und dehnt den Brustmuskel. Durch die Verdrehung der Wirbelsäule und die Dehnung strömt die Luft vermehrt in die ausgedehnte Seite des Brustkorbs und kann dort hinter den Schleim gelangen. Daneben kann die Übung Erleichterung verschaffen, wenn Verspannungen durch vermehrtes Husten oder Hustenanfälle entstanden sind.
Die „Schraube“ können Sie je nach Beweglichkeit in der Variante „klein“ oder „groß“ durchführen. Bei der leichteren Variante „klein“ legen Sie beide Beine angewinkelt übereinander ab, anstatt das untere Bein zu strecken.
Noch effektiver wird die Übung „Schraube“, wenn Sie für die Ausatmung ein PEP System nutzen – z. B. das PARI PEP S System im Bild.
Es wäre gut, die Position für mindestens 30 Sekunden halten. Die Muskulatur benötigt eine gewisse Zeit, um nachzugeben.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Marlies Zieger entstanden. Sie arbeitet als niedergelassene Physiotherapeutin in München. Ihr Schwerpunkt liegt auf Atemphysiotherapie. Seit über 20 Jahren behandelt sie Patienten mit chronischen obstruktiven und restriktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD, Mukoviszidose (CF) und Primärer Ciliärer Dyskinesie (PCD).
Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keinen Therapieersatz dar. Die vorgestellten Übungen sollen als Beispiele für die Atemtherapie dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Facharzt und Physiotherapeuten abzusprechen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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