Dienstag, 16. April 2019
Carola Landerer macht Kraftsport und bloggt darüber. Das Besondere dabei aber ist, dass die 24-Jährige an der Erbkrankheit Mukoviszidose leidet. Carola fällt daher Atmung und Bewegung schwerer als gesunden Menschen. Trotzdem stemmt sie mit Leidenschaft vier Mal die Woche Gewichte. Wie sie vom Sportmuffel zur Sport-Bloggerin wurde und inwiefern der Sport auch die Zeichen der Mukoviszidose lindert, hat sie für den PARI-Blog erzählt. Teil 1.
Carola Landerer: 2016 sagte mir mein behandelnder Kardiologe, mein Herz sei zu schwach und eine Behandlung mit noch mehr Medikamenten nicht sinnvoll. Er riet mir zu Cardio-Training. Bisher hatte ich mich vor Sport immer gedrückt. Aber nun bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich erhielt ein Rezept und startet in einem Reha-Zentrum mit einer Kombination aus Ausdauer- und Muskelaufbau-Training. Da ich, wie viele untrainierte CF-ler (= Mukoviszidose-Patienten; Anmerkung der Redaktion), sehr wenig Muskulatur hatte, umfasste mein Trainingsplan nicht nur Cardio-, sondern auch Kraftsport-Einheiten. Der Kraftsport hat mir sehr viel Spaß gemacht und schnell Erfolgserlebnisse gebracht. Deswegen bin ich dabeigeblieben und trainiere seither regelmäßig im Fitness-Studio.
Carola Landerer: Ausdauertraining schaffe ich von meiner Lunge her nicht. Zum Beispiel brauche ich nach einer Minute joggen schon eine Pause. Das ist nicht gerade motivierend. Ein Spaziergang geht, mit dem E-Bike fahren auch, aber das sehe ich nicht als Sport an. Beim Kraftsport hingegen, halte ich das Training 60 – 90 Minuten gut durch. Mir geht es, seitdem ich Kraftsport mache, viel besser. Ich habe nicht mehr so oft Infekte und huste weniger. Abends nach der Arbeit fühle ich mich nicht mehr so platt, schlafe nachts richtig gut und komme ohne zwischendurch zu ermüden durch den Tag.
Carola Landerer: Hier muss ich kurz ausholen. Früher fand ich Sport generell viel zu anstrengend. Ich hasste Schulsport, weil ich beim Laufen immer die Letzte war und mit meinen gesunden Schulkameraden nicht mithalten konnte. Aus dem gleichen Grund drückte ich mich, wenn es ging, vor Wandertagen. Ich hatte immer Angst hinterher zu hängen und viel husten zu müssen. Diese Vermeidungsstrategie war aber falsch, wie ich jetzt weiß. Denn Sport ist Übungssache. So wie man ein Instrument nicht beherrscht, wenn man es zum ersten Mal in die Hand nimmt, ist es auch beim Sport. Man muss üben, damit man besser wird und der Körper mitmacht. Eine Lungenerkrankung stellt beim Sport natürlich eine Hürde dar, aber mit dem Training steigert man seine Leistungsfähigkeit und die Erfolge kommen.
» Teil 2 des Interviews mit Carola Landerer
Hinweis: Bei den im Interview getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der Interviewten. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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