Mann sitzt in einem Stuhl und Inhaliert

Inhalieren – Hintergrundwissen und hilfreiche Tipps


Egal, ob chronische Atemwegserkrankung, hartnäckiger akuter Atemwegsinfekt oder der Wunsch nach einer guten Abwehr gegenüber Krankheitserregern, Inhalieren hat viele Vorteile. Zugleich existieren zum Inhalieren auch einige Irrtümer. Hier erhalten Sie Expertenwissen zur richtigen Inhalation und Tipps wie Sie die Inhalation in den Alltag integrieren können.

Grundlagen der Inhalationstherapie

Beim Inhalieren werden fein zerstäubte Flüssigkeiten eingeatmet. Sind die Teilchen kleiner als 5 µm schaffen es die zerstäubten Flüssigkeiten bis in die fein verzweigten Luftwege der Lunge (Bronchialsystem). Ab dieser Größe spricht man deshalb auch von lungengängigen Teilchen.

Gängige Methoden der Inhalation

Ein weit verbreitetes Hausmittel ist es heißen Wasserdampf zu inhalieren. Die Beliebtheit dieser Methode lässt sich in erster Linie darauf zurückführen, dass die Wärme die Durchblutung fördert und so das subjektive Wohlbefinden steigert. Die Wirksamkeit wurde mehrfach wissenschaftlich widerlegt1. Einige Wissenschaftler weisen sogar auf die Gefahr von Verbrühungen bei der Dampfinhalation hin2, 3. Die Dampfinhalation gehört somit ins Reich der Mythen. Häufig liest man davon Salz über dem Kochtopf zu inhalieren. Das kann aufgrund der hohen Siedetemperatur des Salzes gar nicht funktionieren. Das Salz bleibt im Topf und nur das Wasser wird eingeatmet.

Inhalieren mit Trockenpulver-Inhalator

Mit einem Trockenpulver-Inhalator wird ein Medikament in Pulverform eingeatmet. Durch einen kräftigen Atemzug wird das Medikament zerstäubt und so inhaliert. Trockenpulver-Inhalatoren beinhalten meist ein bestimmtes Medikament und werden bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD ärztlich verschrieben.

Dosieraerosol (umgangssprachlich Asthmaspray, COPD-Spray)

Dosieraerosole sind Inhalatoren in denen ein bestimmtes Medikament in flüssiger Form vorliegt. Der Inhalator steht unter Druck – im Normalfall durch druckverflüssigte Treibgase. Bei Betätigung wird das Spray freigesetzt und eingeatmet. Diese Inhalatoren werden beim Vorliegen einer Lungenerkrankung, wie COPD oder Asthma vom Arzt verordnet.

Elektrisches Inhaliergerät mit Vernebler

Ein Inhalationsgerät mit Vernebler ist sehr vielseitig einsetzbar. Sie können damit alle Wirkstoffe inhalieren, die zur Verneblung zugelassen sind. Zudem sind sie die einzige Methode, mit der Sie Kochsalzlösung inhalieren können. Ein hochwertiges Inhalationsgerät zerstäubt die Salzlösung so fein, dass sie auch bis tief in die Bronchien gelangen und dort schleimlösend oder befeuchtend wirken kann.

Warum Inhalieren? Anwendungsgebiete und Vorteile.

Die Gründe für die Inhalation sind so zahlreich wie die Vorteile:

Chronische Atemwegserkrankungen

Inhalieren ist eine gängige Therapieform bei einigen chronischen Atemwegserkrankungen, wie z. B. Bronchiektasie, chronischer Bronchitis, COPD, Asthma und Mukoviszidose. Bei chronischen Atemwegserkrankungen ist es wichtig die Inhalation als festen Bestandteil des täglichen Lebens in den Alltag zu integrieren.

Akute Atemwegsinfekte wie z. B. Erkältungen

Erkältung, Corona-Infektion oder Grippe betreffen die Atemwege und können zu hartnäckigem Husten oder einer akuten Bronchitis führen. Zum Inhalieren bei Husten und Bronchitis können Kochsalzlösungen mit unterschiedlicher Salzkonzentration über ein Inhalationsgerät inhaliert werden. Petra Warth – Bloggerin und Mutter von drei Kindern – berichtet aus eigener Erfahrung, dass die Inhalation ihren Kindern dabei hilft besser abzuhusten.

Präventiv zur Befeuchtung der Atemwege

Auch völlig gesunde Menschen inhalieren regelmäßig, um sich vor Erkältungen zu schützen. Ein prominentes Beispiel sind die Erfahrungen deutscher Wintersportler, die laut ihrer Atem-Physiotherapeutin deutlich seltener krank sind, seitdem sie regelmäßig inhalieren.

Die Hebamme Maren Leerhoff sieht die Salzinhalation als vorbeugende Maßnahme, die für die ganze Familie geeignet ist und bereits ab Geburt eingesetzt werden kann. Auch Experten wie die Lungenärzte im Netz beurteilen die Inhalation isotoner Kochsalzlösung als sinnvolle Prävention gegen Infekte ohne bekannte Neben- oder Wechselwirkungen.

Inhalieren gegen Heiserkeit

Die Salzinhalation mit einem Vernebler kann auch präventiv gegen Heiserkeit oder zur Linderung von Heiserkeit eingesetzt werden. Gerade für Menschen, die ihre Stimme aus beruflichen Gründen oft benutzen, ist das wichtig. Sänger und Gesangslehrer Leon Singer empfiehlt seinen Schülern zu inhalieren, wenn sie krank sind – oder einfach ihrer Stimme etwas Gutes tun möchten. Denn Musiker müssen ihr Instrument pflegen.

5 Tipps: So integrieren Sie tägliches Inhalieren in Ihren Alltag

Tipp 1: Tägliches Ritual

Versuchen Sie die Inhalation als tägliches Ritual zu sehen. So wie Sie morgens und abends Zähne putzen, reservieren Sie sich eine bestimmte Tageszeit fürs Inhalieren. Das könnten Sie ausprobieren:

  • Inhalieren direkt nach dem Aufwachen im Schlafanzug gemütlich im Bett sitzend
  • nach dem Frühstück, bevor Sie duschen und sich für den Tag fertig machen
  • immer zu der Zeit, zu der Ihre Lieblingssendung oder Nachrichtensendung im Fernsehen läuft, die Sie jeden Tag schauen

Tipp 2: Nutzen Sie ein effizientes Inhalationsgerät

Sie wünschen sich eine möglichst kurze Inhalationszeit? Dann nutzen Sie ein effizientes Inhalationsgerät wie den PARI BOY oder den  PARI COMPACT2 . Innerhalb von fünf bis zehn Minuten inhalieren Sie 2,5 Milliliter isotone Kochsalzlösung oder eine andere Inhalationslösung und sorgen somit für eine effektive Wirkstoffdeposition in der Lunge. Auch bei Stiftung Warentest erhalten PARI Inhalationsgeräte Bestnoten.

Tipp 3:  Inhalationszeit angenehm gestalten

Nehmen Sie einen Perspektivwechsel vor und sehen Sie die Inhalation nicht als lästige Pflicht, sondern als Zeit für sich selbst. Inhalieren lässt sich wunderbar mit einer Art Atemmeditation verbinden, indem Sie Ihre Augen schließen, tief ein und ausatmen und sich nur auf Ihre Atmung konzentrieren. Meditieren ist nicht Ihr Ding? Dann verbinden Sie die Inhalation mit einem ruhigen, sitzenden Zeitvertreib, der Ihnen Spaß macht. Schauen Sie einen spannenden Film. Lauschen Sie einem Hörbuch oder entdecken Sie Ihren neuen, täglichen Lieblingspodcast, während Sie Ihrer Lunge etwas Gutes tun.

Tipp 4: Nutzen beständig bewusst machen

Zugegeben, es gibt spannendere Sachen als zu inhalieren. Aber eine Inhalation ist gut für Ihre Atemwege. Für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen ist sie sogar eine lebenswichtige Pflicht. Fokussieren Sie sich dennoch weniger auf die Pflicht. Richten Sie Ihren Blick stattdessen auf den Nutzen, den Ihnen die Inhalation bringen kann: Sie husten danach weniger und atmen freier, weil Sie zähen Schleim aus der Lunge einfacher und besser loswerden können. Das macht sie belastbarer und leistungsfähiger im Alltag. Ihre Atemwege sind besser gewappnet gegen Viren und Bakterien und widerstandsfähiger. Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich mit der Inhalation etwas Gutes tun.

Tipp 5: Sich selbst belohnen

Gerade, wenn man zur Prävention inhalieren möchte und den positiven Effekt der Inhalation nicht unmittelbar und direkt deutlich spürt, ist es schwierig bei der Stange zu bleiben. Tricksen Sie sich aus und belohnen Sie sich nach jeder Inhalation. Setzen Sie zum Beispiel ein Häkchen in Ihre To-Do-Liste oder in Ihrem Kalender. Oder gönnen Sie sich nach der Inhalation eine kleine Nascherei, einen leckeren Tee oder was immer Ihnen eine Freude macht.

Sind Sie Sportler und trainieren regelmäßig? Dann betrachten Sie das Inhalieren ähnlich wie ein tägliches Workout. Starten Sie den Tag mit einem Erfolg, indem die Inhalation, als einen Schritt zu mehr Atemwegsgesundheit sehen.

Sonderfall: Inhalieren mit Kleinkind

Nicht alle Kinder mögen das Inhalieren auf Anhieb. Wir haben Ihnen Erfahrungen anderer Eltern und Tipps von Experten, wie Atem-/ Physiotherapeuten zusammengestellt. In diesem Video erhalten Sie kurze und prägnante Expertentipps der erfahrenen Kinderkrankenschwester Yvette Jung:  

Richtig inhalieren – von der Inhalation bis zur Reinigung des Geräts

Setzen Sie sich bei der Inhalation aufrecht hin, füllen Sie die Inhalationslösung in den Vernebler und schalten Sie das Inhalationsgerät ein. Jetzt atmen Sie langsam und entspannt ein und aus. Ist die Inhalationslösung verbraucht, so hören Sie das bei den Inhaliergeräten von PARI an einem veränderten Ton.

Jeder Vernebler muss nach der Inhalation gründlich gereinigt und in regelmäßigen Abständen desinfiziert werden. PARI Vernebler können Sie ganz einfach durch Auskochen oder in einem handelsüblichen Vaporisator für Babyflaschen desinfizieren. Sie benötigen keine Chemie. Legen Sie den Vernebler anschließend einfach auf ein sauberes Geschirrtuch zum Trocknen.

Die Inhalation mit einem effizienten Inhalationsgerät, wie dem PARI COMPACT2 dauert z. B. unter 7 Minuten für 2,5 ml Inhalationslösung.

Diese häufigen Fehler sollten Sie bei der Inhalation vermeiden

Fehler 1: Den Schlauch spülen oder desinfizieren

Lassen Sie den Schlauch nach dem Inhalieren für ein bis zwei Minuten einfach am noch laufenden Gerät hängen. So wird der Schlauch getrocknet und bleibt sauber. Wenn Sie den Schlauch spülen, dringt Wasser ein, was ihn anfälliger für Keime macht. Der Schlauch kommt nicht mit Mund oder Nase des Inhalierenden in Berührung und muss somit auch nicht desinfiziert werden.

Fehler 2: Eine eigene Salzlösung mischen

Oftmals wird empfohlen eine eigene Salzlösung zu mischen. Salzlösung in Ampullen unterliegen einer strengen Kontrolle und sind steril. Bei selbst hergestellten Mischungen ist dies nicht gewährleistet und das verwendete Salz ist ebenfalls kein Medizinprodukt.

Fehler 3: Vernebler, Schlauch oder Luftfilter werden zu lange nicht gewechselt

PARI Inhalationsgeräte sind für den dauerhaften Einsatz über Jahre hinweg gebaut. Ersatzteile wie Vernebler / Schlauch oder Luftfilter sollten nach einem Jahr oder 300 Desinfektionen spätestens ausgetauscht werden. Die PARI Year Packs enthalten alles, was Sie dafür brauchen, um von einer Inhalation in gleichbleibender Qualität zu profitieren.

Fehler 4: Verkalkung wird für einen Defekt gehalten

Weiße Ablagerungen auf den Verneblern wurden nach dem Reinigen fälschlicherweise für einen Defekt gehalten. Hierbei handelt es sich aber um Kalk aus der Wasserleitung, welches vollkommen unbedenklich ist.

Fazit

Die Inhalationstherapie mit einem Vernebler wird bei chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD, Mukoviszidose, chronischer Bronchitis oder Bronchiektasen eingesetzt. Auch bei einer akuten Bronchitis, Husten oder sogar präventiv können Sie inhalieren. Damit die Inhalationstherapie wie gewünscht wirken kann, ist es wichtig, dass sie richtig inhalieren. Richtig inhalieren fängt bei der Auswahl des geeigneten Inhalationsgerätes an. Die Dampfinhalation mit dem Kochtopf ist ungeeignet, um Wirkstoffe in die Lunge zu transportieren und birgt sogar die Gefahr von Verbrühungen. Ein effizientes Inhaliergerät, wie der PARI COMPACT2 oder der PARI BOY sorgt für kurze Inhalationszeiten.

PARI Produkte für die Inhalation

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