Freitag, 16. September 2022
Hustenanfälle sind lästig und anstrengend. Überfällt einen der Hustenreiz in der Öffentlichkeit, kann das oft auch unangenehm sein. Zudem beanspruchen sehr häufige und langanhaltende Hustenattacken das Lungengewebe. Was aber tun gegen Hustenanfälle?
Mit diesen acht Tipps können Sie den Hustenreiz unter Kontrolle bringen und Hustenanfälle vermeiden oder zumindest abmildern. Die Tricks können Sie auch miteinander kombinieren – wenn Sie öfter unter Hustenanfällen leiden.
Sie sollten die Schleimhäute feucht halten. So ist es schwerer, sie zu reizen. Trinken Sie deshalb immer ausreichend, so dass Ihre Schleimhäute in Mund und Rachen feucht bleiben.
Etwas zu trinken hilft aber auch, wenn sich Hustenreiz akut anbahnt. Trinken Sie, sobald Sie spüren, dass der Hustenreiz aufsteigt. Im Idealfall trinken Sie stilles Wasser (nicht zu kalt), lauwarmen Tee oder ein anderes Getränk ohne Kohlensäure. Meist legt sich dadurch der Hustenreiz.
Bonbons und Kaugummi regen den Speichelfluss an, was wiederum für Feuchtigkeit im Hals sorgt. Geht der Hustenreiz von einem Kratzen im Hals aus, kann dieser so gemildert werden.
Wenn sich der Husten anbahnt, atmen oder husten Sie mit der Lippenbremse oder gegen den Fausttunnel. Diese zwei Atemtechniken sind sogenannte Stenose-Atmungen – also eine Ausatmung gegen einen Widerstand. Dadurch wird die Geschwindigkeit des Luftstroms abgebremst. Gleichzeitig werden die Bronchien vor dem Kollabieren (Zusammenfallen) geschützt.
» für die Stenose-Atmung können Sie auch die PARI PEP Systeme nutzen
Der Hustenreiz ist schon so weit fortgeschritten, dass Sie den Husten nicht mehr zurückhalten können? Dann husten Sie gegen die geschlossene Faust, den Handrücken oder ein Taschentuch, das direkt auf den Mund gehalten wird. Dadurch geht das Husten leichter und lässt sich verkürzen.
Eine Hustenattacke können Sie auch abwenden, wenn Sie beim ersten Reiz die Luft anhalten und dem sich aufbauenden Druck in der Lunge gegenhalten. Halten Sie die Luft an, solange es geht, und atmen Sie nicht. Nach dem Luft anhalten atmen Sie flach und kurz ein und aus. Nach dieser bewussten, flachen Atmung halten Sie die Luft erneut an.
Wiederholen Sie diesen Ablauf bei Bedarf. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich der Hustenreiz gelegt hat, atmen Sie vorsichtig tief ein und aus. So können Sie testen, ob sich Ihre Atemwege wieder stabilisiert haben. Sollte das nicht der Fall sein, wiederholen Sie die bewusste, flache Atmung.
In bestimmten Situationen oder körperlicher Verfassung kann sich ein Hustenreiz eher entwickeln als normalerweise. Meist passiert das, weil die Atemwege gereizt sind (zum Beispiel bei Infekten) oder werden.
Versuchen Sie daher Situationen und Zustände zu vermeiden, wie zum Beispiel:
Beobachten Sie sich selbst und reflektieren Sie, wann und was bei Ihnen individuell Hustenreiz fördert oder einen Hustenanfall auslöst. Vermeiden Sie, sofern möglich, diese individuellen Auslöser für Hustenreiz.
Wenn es während der Atemphysiotherapie zu Hustenanfällen kommt, können Sie während der Ausatmung Atemtherapiegeräte zu Hilfe nehmen wie zum Beispiel die PARI PEP Systeme. Damit atmen Sie gegen einen Widerstand aus, so dass die Bronchien nicht kollabieren (in sich zusammenfallen / eng werden). Zu enge Bronchien können Hustenreiz auslösen.
Tritt der Husten insbesondere im Winter (Heizungsluft) oder nach Situationen mit erhöhter Luftverschmutzung (wie Sahara-Staub in der Luft, Abgase, Staub wischen) auf? Dann kann Feuchtinhalation mit einem Vernebler helfen, die Lunge zu befeuchten und den Schleim mit darin befindlichen Schmutzpartikeln zu lösen. Oftmals ist Schleim ein Auslöser für Hustenanfälle, weil die Bronchien dadurch verstopft oder verengt werden.
Sollten Sie dauerhaft unter Hustenanfällen leiden, ist der Gang zur Ärztin oder zum Arzt dringend anzuraten. Sie sollten die Ursachen des Hustens abklären lassen. Die Hausarzt- oder Lungenfacharztpraxis verordnet in der Regel eine passende Atemphysiotherapie.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der erfahrenen Physio- und Atemtherapeutin Rita Kieselmann entstanden. Sie arbeitet seit 1974 in der Physio- und Atemtherapie. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit chronischen Atemwegserkrankungen.
Rita Kieselmann ist Gründerin des Arbeitskreises Physiotherapie im Mukoviszidose e. V. Zudem entwickelte sie Selbsthilfetechniken zum Sekret-Transport wie zum Beispiel die Modifizierte Autogene Drainage und Atemmanöver mit oszillierenden PEP-Systemen.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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