Mittwoch, 8. Mai 2024

Hilfreiche Atemtechniken, die jeder kennen sollte

Kurzatmigkeit, Husten, Engegefühl? Diese Atembeschwerden treten häufig bei Lungeninfekten auf. Auch Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen leiden regelmäßig unter diesen Symptomen.

Wir geben Ihnen einen Überblick über einfache Atemtechniken, die bei gängigen Atembeschwerden Linderung verschaffen können – egal ob bei Erwachsenen oder Kindern.

Lippenbremse

Die Lippenbremse ist eine Ausatmung gegen einen Widerstand und hilft bei:

  • Kurzatmigkeit und Atemnot
  • zur Mobilisierung von tiefsitzendem Schleim
  • Entblähung der Lunge*

» So führen Sie die Atemtechnik durch: Anleitung Lippenbremse

Bewusste flache Atmung

Ein Trick, um einen aufsteigenden Hustenreiz zu unterdrücken oder Husten in den Griff zu bekommen, ist die „flache Atmung“. Durch eine schnelle und kurze Atmung verändert sich der Luftstrom in den Atemwegen, was den Reiz lindern kann.

Sollten Sie während der Feuchtinhalation einen Hustenreiz verspüren, unterbrechen Sie die Inhalation und atmen Sie einige Mal schnell und flach, bevor Sie weiterinhalieren.

Wichtig: Normalerweise ist eine flache Atmung nicht empfehlenswert. Sie sollte nur über einen kurzen Zeitraum eingesetzt werden, und zwar bewusst und gezielt als Atemtechnik.

» So führen Sie die „flache Atmung“ durch: Anleitung bewusste flache Atmung

Bewusstes Atmen

Bei einem akuten Asthmaanfall verengen sich die kleinen Atemwege sehr stark. Dazu kommen oft Erstickungsangst und Panik. Um zu vermeiden, dass ein aufsteigender Asthmaanfall zu stark wird, können Betroffene folgendes versuchen: durch bewusstes Atmen Luftnot und Panik mindern.

» So geht’s: Anleitung bewusstes Atmen

Bauchatmung

Die Bauchatmung, auch Zwerchfellatmung genannt, basiert auf einer ruhigen Ein- und Ausatmung. Ziel ist es, beim Einatmen möglichst optimal und ökonomisch die Luft in die Lunge zu bringen. Beim Ausatmen wird diese Luft wieder komplett nach außen befördert.

Im Prinzip sollte jeder ab und zu auf eine bewusste Bauchatmung achten, um diese nicht zu verlernen. Viele Menschen atmen flach und füllen beim Einatmen nur den oberen Teil der Lunge. Dabei gilt die Bauchatmung im Vergleich zur Brustatmung als die gesündere Atemtechnik, da sie die natürlichere Atmung ist.

» So funktioniert’s: Anleitung Bauchatmung

Huffing

Huffing (ausgesprochen Haffing) ist eine Atemtechnik, mit der Sie Schleim, der sich im oberen Bronchial- und Trachealbereich (Luftröhre) befindet, herausbefördern können. Dadurch vermeiden Sie es zu husten. Denn das ist anstrengend und kann unter Umständen – zum Beispiel während Lungeninfekten – schmerzhaft sein.

Sollten sich während der Feuchtinhalation Sekret lösen und im oberen Bronchialbereich oder der Luftröhre zu spüren sein, unterbrechen Sie kurz die Inhalation und huffen Sie den Schleim heraus.

» Hier finden Sie die Anleitung zum Huffing

Nasenatmung

Atmen Sie wenn möglich immer durch die Nase ein – auch wenn Sie sich kurzatmig fühlen. Die Nasenatmung hat viele Vorteile und ist gesünder für Ihre Lunge. Warum? Hier finden Sie alle Vorteile der Nasenatmung im Überblick.

Sollten Sie regelmäßig Beschwerden bei der Nasenatmung haben, suchen Sie eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Fausttunnel

Der Fausttunnel ist, wie die Lippenbremse, eine Ausatmung gegen einen Widerstand, mit der Sie einen Hustenreiz unterdrücken können. Sollte der Hustenreiz zu groß sein, husten Sie in den Fausttunnel hinein. Dadurch prallen die Schleimhäute der Bronchien beim Husten nicht so stark aufeinander.

Sollten Sie während der Feuchtinhalation einen Hustenreiz verspüren, atmen Sie durch den Vernebler ein und durch den Fausttunnel aus, bis sich der Reiz gelegt hat.

» So führen Sie den Fausttunnel durch: Anleitung Fausttunnel

Atemtechniken als Unterstützung im Alltag, keine Therapie

Wichtiger Hinweis: Die Atemtechniken dienen als Unterstützung im Alltag, ersetzen aber nicht eine möglicherweise notwendige Therapie. Sie können die Atembeschwerden lindern, aber nicht heilen oder deren Ursachen bekämpfen.

Suchen Sie bei Atembeschwerden Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, um die Ursachen abklären zu lassen und die Notwendigkeit einer Behandlung zu besprechen.


* Zu einer überblähten Lunge kann es kommen, wenn sich die Bronchialschleimhaut chronisch entzündet – zum Beispiel durch winzige Teerteilchen von Zigaretten, die sich in den Bronchien ablagern und diese schädigen. Das kann mit der Zeit dazu führen, dass die Lungenbläschen unwiderruflich zerstört werden. So kann die eingeatmete Luft nicht mehr komplett aus den Bronchien hinausströmen und bleibt darin zurück. Hier finden Sie mehr Infos und Tipps gegen eine Überblähung der Lunge.


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Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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